
Huthi-Rebellen bekennen sich zu Drohnen-Attacken auf Öl-Anlagen in Saudi-Arabien

Zwei Öl-Anlagen in Saudi-Arabien sind nach Regierungsangaben von Drohnen attackiert worden. In den Einrichtungen des Staatskonzerns Aramco in Abkaik und Churais waren nach den Angriffen am frühen Samstagmorgen Feuer ausgebrochen, meldete zuerst die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf das Innenministerium in Riad. Die Brände seien inzwischen unter Kontrolle. Zu den Anschlägen im Osten des Königreichs bekannten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Nachbarland Jemen.
In einer Erklärung des Huthi-Fernsehsenders al-Massirah wurde über "eine große Operation gegen Raffinerien in Abkaik und Churais" gesprochen. In den vergangenen Monaten hatten die Huthis, die von Riads Erzfeind Iran unterstützt werden, mehrfach Ziele in Saudi-Arabien attackiert.
"Um 04.00 Uhr (01.00 MESZ) griffen die Sicherheitsteams von Aramco ein, um Brände in zwei Einrichtungen zu löschen", hieß es aus dem saudiarabischen Innenministerium. Das Königreich ist der weltweit größte Öl-Exporteur. Aussagen über Opfer oder Schäden machten die Behörden nicht. Sie erhöhten die Sicherheit um die beiden betroffenen Standorte.
Im August reklamierten die Huthis einen Drohnen-Angriff auf ein Ölfeld im Osten Saudi-Arabiens für sich. Bereits Mitte Mai hatten die Rebellen nach eigenen Angaben zwei Ölpumpstationen in der Nähe von Riad mit Drohnen attackiert. Aramco setzte daraufhin aus Sicherheitsgründen vorübergehend den Betrieb seiner Ost-West-Pipeline aus.
Die Drohnen-Angriffe erfolgten zwei Tage nach Sabotageakten gegen zwei Öltanker aus Saudi-Arabien. Die Vorfälle verschärften die Spannungen in der Golfregion.
Die Huthis bezeichneten damals ihre Angriffe als Vergeltung für den von Riad angeführten Militäreinsatz im Jemen. Dort herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits zehntausende Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. 3,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben, 24 Millionen Menschen aus dem Jemen sind auf Hilfslieferungen angewiesen. Die UNO spricht von der schlimmsten humanitären Krise weltweit.
Die immer häufiger stattfindenden Angriffe der Huthi-Rebellen zeigen, dass sie über fortschrittliche Waffen verfügen und damit eine ernsthafte Bedrohung für Saudi-Arabien und seine Ölanlagen darstellen.
Am Standort Abkaik befindet sich die größte Ölaufbereitungsanlage von Aramco, das seinen Hauptsitz in der Stadt Dahran, 60 Kilometer südöstlich hat. In Churais liegt eines der Hauptölfelder des staatlichen Unternehmens, das sich auf seinen Börsengang vorbereitet. Dieser war ursprünglich für 2018 geplant, wurde aber aufgrund des Rückgangs der Rohölpreise auf dem Weltmarkt verschoben.
(S.A.Dudajev--DTZ)