Deutsche Tageszeitung - Anteil der Einser-Abiturienten steigt deutlich auf mehr als 25 Prozent

Anteil der Einser-Abiturienten steigt deutlich auf mehr als 25 Prozent


Anteil der Einser-Abiturienten steigt deutlich auf mehr als 25 Prozent
Anteil der Einser-Abiturienten steigt deutlich auf mehr als 25 Prozent / Foto: ©

Der Anteil der Einser-Abiturienten ist bundesweit in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Hatte 2008 noch jeder fünfte Schulabsolvent eine Abschlussnote mit einer Eins vor dem Komma, war es 2018 bereits mehr als jeder vierte: Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe) in allen 16 Bundesländern.

Textgröße ändern:

In 15 der Länder stieg der Anteil der Einser-Abiturienten im Verlauf der vergangenen zehn Jahre. Allein Baden-Württemberg verzeichnete einen leichten Rückgang. Deutschlandweit stieg der Anteil der Abiturienten mit einer Eins vor dem Komma zwischen 2008 und 2018 von 20,2 auf 25,8 Prozent.

Die Daten der Länder zeigen nicht nur, dass die Zahl der Einser-Abiturienten zugenommen hat. Sie belegen auch, wie groß nach wie vor die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind. In Thüringen hatten vergangenes Jahr 37,9 Prozent der Abiturienten eine Eins vor dem Komma stehen. Bei Schlusslicht Schleswig-Holstein waren es zuletzt nur 17,3 Prozent.

Die FDP forderte bundesweit einheitliche Standards für das Abitur, um das deutliche Gefälle von Bundesland zu Bundesland auszugleichen. "Die Zukunftsperspektiven von Schülerinnen und Schülern dürfen nicht länger von ihrem Wohnort abhängen", sagte die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding zu AFP.

"Abiturnoten müssen endlich eine bundesweit gültige Aussagekraft über die tatsächliche Schülerleistung bekommen", sagte die Bildungspolitikerin. "Dazu brauchen wir endlich bundesweit einheitliche und ambitionierte Bildungsstandards und ein Zentralabitur."

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) kritisierte die Entwicklung. "Wir sehen es mit Sorge, dass die Abiturnoten besser werden", sagte DHV-Sprecher Matthias Jaroch der "Rheinischen Post". Der "Noteninflation" müsse Einhalt geboten werden: "Qualität muss Vorrang vor Quantität haben." Schon heute fehlten den Studienanfängern häufig wichtige Grundkenntnisse, etwa in der Mathematik.

Nach Thüringen auf Platz zwei des Rankings lag Sachsen mit 34,6 Prozent, gefolgt von Bayern (31,5 Prozent), Brandenburg (30,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (29,9 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (28,9 Prozent), Bremen (27,4 Prozent), Berlin (26,4 Prozent), Hessen (27,2 Prozent), Hamburg (26,0 Prozent), Saarland (25,8 Prozent), NRW (24,3 Prozent), Baden-Württemberg (24,0 Prozent), Rheinland-Pfalz (22,5 Prozent), Niedersachsen (21,7 Prozent) und Schleswig-Holstein (17,3 Prozent).

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Neue Proteste gegen Regierung in Georgien nach Festnahme von Oppositionspolitiker

Trotz des wachsenden Drucks der Behörden sind am Mittwochabend erneut tausende Menschen in Georgiens Hauptstadt Tiflis aus Protest gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstranten versammelten sich den siebten Abend in Folge vor dem Parlament, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Viele von ihnen hatten die Flaggen Georgiens und der EU dabei. Einige Demonstranten hielten Kerzen in der Hand. Zuvor hatte die Polizei den Oppositionspolitiker Nika Gwaramia während einer Razzia geschlagen und festgenommen.

Gegen Trumps Migrationspolitik: Los Angeles erklärt sich zur "Zufluchtsstadt"

Angesichts der von Donald Trump angekündigten Massenabschiebung von Migranten ohne Papiere hat sich die kalifornische Metropole Los Angeles den Status einer "Zufluchtsstadt" gegeben. Der Stadtrat votierte am Mittwoch einstimmig für die Verordnung, die es der Stadt verbietet, Ressourcen oder Personal für die Umsetzung der bundesstaatlichen Einwanderungsgesetze einzusetzen.

Hamas-Behörde: 20 Tote bei israelischem Angriff auf Vertriebenenlager im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge 20 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Zudem gebe es "dutzende Verletzte", sagte der Sprecher der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Demnach traf der Angriff "Zelte von Vertriebenen" im Gebiet von Al-Mawasi im Westen von Chan Junis. Die Attacke löste ein Feuer aus, wie der Sprecher weiter mitteilte.

Frankreichs Regierung durch Misstrauensvotum gestürzt

Frankreichs Regierung ist durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. 331 der derzeit 574 Abgeordneten stimmten am Mittwochabend in der Nationalversammlung für den Misstrauensantrag der linken Opposition. Premierminister Michel Barnier hatte die Verabschiedung des Sozialhaushalts mit einer Vertrauensfrage verknüpft.

Textgröße ändern: