Schottische Regierungschefin Sturgeon mit Medienpreis M100 ausgezeichnet
Für ihren Einsatz gegen den Brexit ist die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon mit dem Medienpreis M100 ausgezeichnet worden. Die 49-Jährige nahm den Preis am Dienstagabend bei einem Medien-Kolloquium in Potsdam entgegen. "Nicola Sturgeon ist eine Freundin Europas und eine verlässliche pro-europäische Stimme in Großbritannien", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in seiner Laudatio. Sturgeon setze sich "mit Leidenschaft und sehr guten Argumenten für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ein".
Die Erste Ministerin Schottlands ist eine der schärfsten Kritikerinnen des britischen Premierministers Boris Johnson. Sie nennt dessen Regierung "gefährlich" und wirft ihr vor, in Wahrheit einen No-Deal-Brexit anzustreben, also einen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union am 31. Oktober.
Da die Schotten mehrheitlich für einen Verbleib in der Europäischen Union sind, strebt Sturgeon für kommendes Jahr ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands an. Im ersten Referendum 2014 entschieden sich die Schotten klar für einen Verbleib im Vereinigten Königreich.
Der Preis M100 wird seit 2005 jährlich an Menschen vergeben, die "Fußspuren" in der Welt hinterlassen haben und sich für die europäische Verständigung sowie Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Im vergangenen Jahr erhielt der ehemals in der Türkei inhaftierte deutsch-türkische "Welt"-Journalist Deniz Yücel die Auszeichnung. Weitere Preisträger sind unter anderen der italienische Schriftsteller Roberto Saviano, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard oder das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo".
(I.Beryonev--DTZ)