Merkel drängt vor Tag der Deutschen Einheit auf gleichwertige Lebensverhältnisse
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts des bevorstehenden Tages der Deutschen Einheit die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland angemahnt. Dies gelte "zwischen Land und Stadt genauso wie zwischen Nord und Süd und Ost und West", sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Darin rief sie auch auf zu "Mut, um die Herausforderungen für die Zukunft auch wirklich stemmen zu können".
Bezogen auf die Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland verwies die Kanzlerin auf bereits erreichte Erfolge. So habe die Wirtschaftskraft der neuen Bundesländer 1990 nur 43 Prozent der Wirtschaftskraft des übrigen Bundesgebiets betragen, inzwischen sei dieser Wert auf 75 Prozent gestiegen. Dies sei "ein großer Erfolg", aber "es bleibt einiges zu tun". So müssten die noch bestehenden Unterschiede zwischen Ost und West im Rentensystem angeglichen werden.
1989 und in der Zeit danach hätten die Menschen in der damaligen DDR "viel Mut aufgebracht", um "die deutsche Einheit Realität werden zu lassen", sagte die Kanzlerin. Auf der anderen Seite "gab es auch ein mutiges Vorgehen der Bundesregierung damals". Jetzt sei wieder solcher Mut erforderlich. "Wir müssen es schaffen, dass alle Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik ihre Erfahrungen, ihr Wissen, ihre Lebensbiografie mit einbringen können, wenn wir gemeinsam unsere Zukunft gestalten", sagte die Kanzlerin.
Merkel äußerte sich anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am Donnerstag. Am 9. November ist in diesem Jahr der 30. Jahrestag des Mauerfalls. Damit beginnt ein Jubiläumsjahr bis zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2020.
(A.Nikiforov--DTZ)