Junge Union stimmt über Mitglieder-Entscheid zu Kanzlerkandidatur ab
Die Junge Union (JU) will bei ihrem Jahrestreffen am kommenden Wochenende über ein Urwahlverfahren für Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz in der Union abstimmen. Der Chef der CDU/CSU-Nachwuchsorganisation, Tilman Kuban, signalisierte in der "Bild am Sonntag" Zustimmung für einen entsprechenden Antrag mehrerer JU-Verbände: "Ich persönlich kann mir durchaus eine stärkere Einbindung unserer Basis auf allen Ebenen vorstellen", sagte er.
"Die Mitglieder der Union sind selbstbewusster geworden und brauchen einen Motivationsschub für die nächsten Wahlkämpfe", fügte Kuban hinzu.
In ihrem Antrag für den JU-Deutschlandtag in Saarbrücken schreiben die beteiligten Bezirks- und Kreisverbände zur Begründung, die Union schneide derzeit "bei vielen Wahlen historisch schlecht" ab. "Ein Weiter-so verbietet sich." Der Landesverband Hessen will nicht nur die Kanzlerkandidatur, sondern auch den Parteivorsitz über ein Basis-Votum bestimmen. "Wir werden das Thema Urwahl kontrovers diskutieren", sagte Kuban.
Nach derzeitiger Planung will die Union beim Parteitag Ende kommenden Jahres den Kanzlerkandidaten oder die Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl 2021 bestimmen. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer lässt bislang offen, ob sie selbst die Kanzlerkandidatur übernehmen will. Traditionell hat bei der CDU der oder die Vorsitzende ein Zugriffsrecht darauf.
Kramp-Karrenbauer steht derzeit allerdings wegen schlechter Umfragewerte unter Druck. In einer Insa-Umfrage für die "Bild" (Samstagsausgabe) gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie Kramp-Karrenbauer das Kanzleramt nicht zutrauten. Nur elf Prozent sagten, dass sie es ihr zutrauten.
(U.Stolizkaya--DTZ)