Deutsche Tageszeitung - Kanzleramtsminister verteidigt geplantes Klimaschutzgesetz

Kanzleramtsminister verteidigt geplantes Klimaschutzgesetz


Kanzleramtsminister verteidigt geplantes Klimaschutzgesetz
Kanzleramtsminister verteidigt geplantes Klimaschutzgesetz / Foto: ©

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat das geplante Klimaschutzgesetz gegen Kritik verteidigt. Die Ziele des Pariser Klimaabkommens seien der Maßstab für das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, sagte Braun am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Eine von Umweltschützern geforderte Ausrufung des nationalen Klimanotstandes lehnte Braun ab: Ein solcher Notstand sei nicht im Grundgesetz verankert und habe daher keine Signalwirkung. "Dahinter verbirgt sich gar kein konkretes Handeln", sagte Braun.

Textgröße ändern:

Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sei besser als das, "was heute bekannt ist", betonte Braun. Zur Kritik der Grünen, die eine schnellere Verteuerung des CO2-Preises fordern, sagte Braun, der Koalition gehe es darum, den Menschen den Umstieg auf klimafreundlichere Energien zu erleichtern und sie nicht für ihr "Verhalten von gestern zu bestrafen".

Die Bundesregierung will das Klimaschutzgesetz am Mittwoch zusammen mit der Langfassung ihres Klimapakets verabschieden. Laut einem Bericht von "Spiegel Online" ist das Klimaschutzgesetz jedoch deutlich abgeschwächt worden. So werde für das Jahr 2040, anders als zunächst vorgesehen, kein nationales Ziel zur CO2-Einsparung mehr definiert. Auch das Versprechen, dass die Bundesrepublik bis 2050 die so genannte Treibhausneutralität erreicht, wird demnach nur noch "verfolgt", nicht mehr festgeschrieben.

Braun betonte im ZDF-"Morgenmagazin", dass die Bundesregierung mit dem Klimaschutzgesetz dem Versprechen nachkomme, das sie bei den Pariser Klimaverhandlungen gegeben habe. Deutschland verfolge zudem eine ehrgeizigere Klimapolitik als andere EU-Staaten. "Das Klimapaket wird genau dieses nationale Klimaziel festschreiben", betonte Braun. "Für den normalen Bürger" seien die vorgesehenen Maßnahmen "mehr als genug".

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: