Deutsche Tageszeitung - Pompeo und Maas würdigen Zusammenarbeit zwischen USA und Deutschland

Pompeo und Maas würdigen Zusammenarbeit zwischen USA und Deutschland


Pompeo und Maas würdigen Zusammenarbeit zwischen USA und Deutschland
Pompeo und Maas würdigen Zusammenarbeit zwischen USA und Deutschland / Foto: ©

Anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls haben US-Außenminister Mike Pompeo und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) die Zusammenarbeit beider Länder gewürdigt. Die Minister trafen sich am Donnerstag in dem während der deutschen Teilung als "Little Berlin" bekannt gewordenen Dorf Mödlareuth, durch dessen Mitte bis zur Wiedervereinigung die innerdeutsche Grenze verlief. Nach dem Besuch in Mödlareuth wollten Maas und Pompeo in Leipzig Zeitzeugen der Wende treffen.

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Zum Auftakt seines Deutschlandbesuches sprach Pompeo am Truppenübungsplatz Grafenwöhr mit dort stationierten US-Soldaten. Über den Kurzbotschaftendienst Twitter würdigte er die enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und den anderen europäischen Partnern "für ein starkes Europa". Allerdings wurde sein Besuch von heftiger Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an der Rolle der USA in der Nato überschattet.

Macron sagte der britischen Zeitschrift "The Economist": "Was wir derzeit erleben, ist der Hirntod der Nato." Es gebe "keinerlei Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren Nato-Verbündeten". Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump fügte er hinzu: "Wir finden uns das erste Mal mit einem amerikanischen Präsidenten wieder, der unsere Idee des europäischen Projekts nicht teilt."

Maas dagegen würdigte die USA als verlässlichen Partner. "Wir brauchen sie auch als einen Partner, denn letztlich verbinden uns unsere Werte Demokratie und Freiheit", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Die westliche Welt insgesamt werde weiter darauf angewiesen sein, "dass wir zusammen mit den USA für diese Werte weltweit einstehen".

Pompeo besucht Deutschland anlässlich des 30.Jahrestags des Mauerfalls. In Mödlareuth, das wie Berlin durch eine Mauer geteilt war, erinnert seit der Wiedervereinigung ein deutsch-deutsches Museum an diese Zeit. Maas zeigte dem US-Außenminister vor Ort die Gedenkstätte. Pompeo war als junger Soldat in Deutschland stationiert und in der Region an der innerdeutschen Grenze im Einsatz.

In Leipzig wollten die beiden Politiker später unter anderem die Nikolaikirche besuchen, die vor dem Mauerfall durch ihre Friedensgebete und als Ausgangspunkt für Demonstrationen bekannt geworden war. Am Freitag wird Pompeo in Berlin erwartet, wo Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geplant sind.

(W.Novokshonov--DTZ)

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