Deutsche Tageszeitung - Weiter massive Einschränkungen im Zugverkehr wegen Streiks in Frankreich

Weiter massive Einschränkungen im Zugverkehr wegen Streiks in Frankreich


Weiter massive Einschränkungen im Zugverkehr wegen Streiks in Frankreich
Weiter massive Einschränkungen im Zugverkehr wegen Streiks in Frankreich / Foto: ©

Die Streiks gegen die geplante Rentenreform in Frankreich haben auch am Samstag für starke Einschränkungen im Verkehr gesorgt. Laut staatlicher Bahngesellschaft SNCF blieb der Zugverkehr auch am zehnten Streiktag in Folge "stark gestört". Im Durchschnitt fuhr nur jeder vierte TGV-Schnellzug. In Paris blieben neun Metrolinien weiter geschlossen, auch im Busverkehr gab es starke Einschränkungen.

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Die Streiks gegen die Rentenpläne drohen auch, die Weihnachtspläne vieler Menschen durcheinander zu bringen. Für gewöhnlich dauert es nach Ausständen einige Tage, bis Züge wieder nach Plan rollen. Die größte Bahngewerkschaft CGT-Cheminots hatte vor wenigen Tagen gedroht, es werde "keinen Waffenstillstand zu Weihnachten" geben.

Regierungschef Edouard Philippe berief am Freitag ein Dringlichkeitstreffen mit SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou ein. Er forderte ihn auf, einen Notfallplan vorzubereiten, aus dem hervorgehe, welche Züge sicher fahren. Der Bahn-Chef hatte die Eisenbahner zuvor aufgerufen, über die Feiertage eine "Pause" bei den Streiks einzulegen.

Die Gewerkschaften wiesen dies zurück. Wenn der Konflikt noch vor den Feiertagen beendet werden solle, habe die Regierung noch die nächste Woche Zeit, die Rentenreform zurückzunehmen, sagte Laurent Brun von CGT-Cheminots der Nachrichtenagentur AFP. "Damit die Züge rollen, ist eine positive Nachricht der Regierung nötig", sagte Roger Dillenseger von der Gewerkschaft Unsa.

Für Dienstag haben die Gewerkschaften erneut zu landesweiten Protesten und Streiks aufgerufen. Am ersten Tag der Protestwelle am 5. Dezember waren mehr als 800.000 Menschen auf die Straße gegangen, bei Kundgebungen in der zurückliegenden Woche war die Beteiligung aber stark rückläufig. Am Wochenende waren mehrere kleinere Proteste in verschiedenen Städten geplant.  (U.Stolizkaya--DTZ)