Deutsche Tageszeitung - Spotify verbannt im kommenden Jahr wegen US-Wahlen politische Werbung

Spotify verbannt im kommenden Jahr wegen US-Wahlen politische Werbung


Spotify verbannt im kommenden Jahr wegen US-Wahlen politische Werbung
Spotify verbannt im kommenden Jahr wegen US-Wahlen politische Werbung / Foto: ©

Der Streamingdienst Spotify wird im kommenden Jahr wegen der US-Präsidentschaftswahl keine politische Werbung mehr ausstrahlen. Spotify begründete dies am Freitag mit Sorgen vor der Verbreitung von Falschinformationen: Gegenwärtig sei das Unternehmen nicht in der Lage, den Inhalt von politischer Werbung zu überprüfen und zu validieren. Der Verkauf von politischen Werbeannoncen werde deswegen Anfang 2020 ausgesetzt.

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Der schwedische Streamingdienst hat in den USA viele Nutzer. Oftmals greifen diese auf das werbefinanzierte kostenlose Angebot zurück.

Angaben darüber, wie viele Einnahmen Spotify durch politische Werbung erzielt, lagen zunächst nicht vor. Das Branchenmedium "Advertising Age" berichtete aber, unter anderem die republikanische Partei von US-Präsident Donald Trump und der Senator Bernie Sanders, der sich um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten bewirbt, hätten Anzeigen bei Spotify geschaltet. Der Streamingdienst mit weltweit 130 Millionen Nutzern gilt als Möglichkeit, auch junge Wähler zu erreichen.

Vor der US-Präsidentschaftswahl im November 2020 wächst die Sorge vor Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Falschinformationen. Trump selbst verbreitet immer wieder falsche oder irreführende Angaben.

Die großen Internetkonzerne haben darauf unterschiedlich reagiert. Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat politische Werbung größtenteils verbannt. Der Online-Riese Google kündigte im November an, er werde keine individualisierte Wählerwerbung zulassen. Zielgerichtete politische Werbung soll demnach nur anhand von weiter gefassten Kriterien wie Alter, Geschlecht oder Postleitzahl möglich sein.

Facebook dagegen will politische Werbeanzeigen weiterhin zulassen. Das Online-Netzwerk argumentiert, Nutzer und Journalisten sollten Anzeigen auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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