Deutsche Tageszeitung - SPD-Politiker stärken Diaby nach Morddrohungen den Rücken

SPD-Politiker stärken Diaby nach Morddrohungen den Rücken


SPD-Politiker stärken Diaby nach Morddrohungen den Rücken
SPD-Politiker stärken Diaby nach Morddrohungen den Rücken / Foto: ©

SPD-Politiker haben dem sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby nach den gegen ihn gerichteten Morddrohungen den Rücken gestärkt. Der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Migration und Vielfalt, Aziz Bozkurt, rief Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Freitag in Berlin auf "einen Masterplan gegen den rechten Terror aufzusetzen". Der Bundesparteivize Kevin Kühnert besuchte Diaby am Mittag in dessen Büro in Halle.

Textgröße ändern:

Am Donnerstag waren Morddrohungen gegen den in Senegal geborenen SPD-Politiker bekannt geworden. Ebenfalls mit dem Tode bedroht wurde nach Parteiangaben die SPD-Landtagsabgeordnete Katharina Zacharias, ebenso wie Diaby aus Sachsen-Anhalt. "Die Bedrohung durch den rechten Terror nimmt von Tag zu Tag extremere Ausmaße an", erklärte dazu Bozkurt". Die Antworten des Innenministers und der Sicherheitsbehörden darauf seien "zu zaghaft und langsam".

"Wenn es um Solidarität geht, darf es nicht bei warmen Worten bleiben", hatte Kühnert seinen Besuch vorab begründet. Er wollte demnach mit Diaby auch darüber "beraten, wie demokratisches Engagement besser geschützt werden kann, nicht nur bei Politikern".

"Karamba Diaby steht für ein besseres Deutschland als die, die ihn mit Drohungen überziehen", erklärte der SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt auf Twitter. "Wir stehen gemeinsam gegen den Hass und die Gewalt der Nazis".

Das Drohschreiben gegen den Bundestagsabgeordneten war laut einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung", die den Text demnach ebenfalls erhielt, mit der Verfasserangabe "Die Musiker des Staatsstreichorchesters" versehen sowie mit "Sieg Heil" und "Heil Hitler" unterzeichnet. In dem Text sei auch der rechtsextreme Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke erwähnt worden.

Bereits vor einer Woche war das Bürgerbüro Diabys beschossen worden. In der Glasscheibe des Büros wurden mehrere Einschusslöcher festgestellt. Der Abgeordnete war zu dieser Zeit nicht in dem Gebäude gewesen. Er war auch schon in der Vergangenheit wiederholt das Ziel rassistischer Attacken.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Russisches Kriegsschiff legt für Zwischenstopp in Algerien an

Das modernste Kriegsschiff der russischen Flotte, die "Admiral Gorschkow", macht laut Angaben aus Moskau für einen Zwischenstopp in Algerien Station. Das mit Hyperschallraketen ausgestattete Schiff habe am Freitag für mehrere Tage im Hafen von Oran am Mittelmeer angelegt, teilte das russische Verteidigungsministerium. Laut der Nachrichtenagentur Tass wird das Schiff vom Tanker "Akademik Paschin" begleitet.

Textgröße ändern: