Deutscher Städtetag fordert "besonnene Schritte" bei Rückkehr zur Normalität
Der Deutsche Städtetag plädiert in der Corona-Krise für "besonnene bundesweite Schritte" bei der Rückkehr zur Normalität. Die Beschränkungen dürften "nicht zu früh gelockert werden", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung den Funke-Zeitungen vom Samstag. "Wir appellieren als Städte an die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten, sich in der kommenden Woche auf ein kluges Konzept für eine stufenweise Rückkehr zur Normalität zu verständigen", sagte der Leipziger Oberbürgermeister.
Besonnen müssten die Schritte sein, "damit wir die Pandemie kontrolliert bekämpfen können". Bundesweit müssten sie sein, "damit die Regelungen berechenbar und leichter verständlich sind", so Jung.
"Die Menschen sehnen sich danach, wieder mehr außerhalb ihrer Wohnungen unternehmen zu können", sagte der SPD-Politiker weiter. Auch kleine Geschäfte und die Wirtschaft insgesamt bräuchten einen Hoffnungsschimmer. "Klar aber muss bleiben: Auch im Mai, Juni oder Juli wird unser Leben nicht wieder so ablaufen wie vorher", betonte Jung. Das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus müsse weiter gering gehalten werden. "Und wir müssen auch in den kommenden Monaten ganz besonders die Risikogruppen schützen."
Das Stufenkonzept für eine Rückkehr zur Normalität könne vielleicht regional angepasst umgesetzt werden, weil die Lage in Bayern anders sei als in Mecklenburg-Vorpommern, sagte der Städtetagspräsident weiter. "Aber die Basis sollte ein bundesweites Konzept sein. Und wir brauchen eine gute Kommunikation zu den Stufen." Dann falle es leichter, sich an die Regeln zu halten.
Die Menschen müssten nachvollziehen können, was sie erwarte, sagte Jung. "Dann können sie abschätzen, unter welchen Voraussetzungen ihre Kinder wieder Schule oder Kita besuchen können. Dann können sie absehen, dass sie ab einer bestimmten Stufe wieder zum Friseur gehen können, ins Schwimmbad oder in eine Gaststätte."
(M.Dylatov--DTZ)