Trump droht US-Kongress mit Zwangspause
US-Präsident Donald Trump hat dem Kongress in Washington mit der Anordnung einer Zwangspause gedroht. Als Präsident könne er sein in der Verfassung verbrieftes Recht nutzen, die Tätigkeit des Senats und des Repräsentantenhauses auszusetzen, sagte Trump am Mittwoch in Washington. Auf diese Weise könne er die Ernennung von Spitzenbeamten in Verwaltung und Justiz erzwingen, die derzeit von den oppositionellen Demokraten im Senat blockiert werde, sagte Trump.
Die Besetzung vieler Spitzenposten in Regierungsbehörden muss vom Senat gebilligt werden. Wegen der Corona-Pandemie halten Senat und Repräsentantenhaus derzeit nur pro-forma-Sitzungen ab. Nach jetzigem Stand soll der Parlamentsbetrieb am 4. Mai wieder aufgenommen werden.
In der Vergangenheit hatten US-Präsidenten Ernennungen teils während der sitzungsfreien Zeit des Kongresses vorgenommen. "Der Senat sollte entweder seine Pflicht tun und meinen Kandidaten zustimmen oder er sollte seine Tätigkeit aussetzen, so dass ich diese Ernennungen vornehmen kann." Notfalls werde er von seinem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen und eine Aussetzung der Parlamentsarbeit anordnen, sagte Trump.
Der US-Präsident verwies auf den vakanten Posten des Nationalen Geheimdienstdirektors sowie auf Nominierungen für die US-Notenbank und das Landwirtschaftsministerium. Trump hatte seinen Vertrauten John Ratcliffe für den Posten des Geheimdienstdirektors Anfang März nominiert. Bisher wurde er vom Geheimdienstausschuss des Senats noch nicht angehört.
(W.Novokshonov--DTZ)