Deutsche Tageszeitung - Hilfen für Studenten in Corona-Krise sorgen für Koalitionsstreit

Hilfen für Studenten in Corona-Krise sorgen für Koalitionsstreit


Hilfen für Studenten in Corona-Krise sorgen für Koalitionsstreit
Hilfen für Studenten in Corona-Krise sorgen für Koalitionsstreit / Foto: ©

In der großen Koalition gibt es Streit um geplante Hilfen für Studenten in der Corona-Krise. Die Sozialdemokraten seien "erstaunt" darüber, mit welchem "Beharrungsvermögen" Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sich dagegen stemme, Studenten "wirkliche und unbürokratische Hilfen zu gewähren", sagte SPD-Vizefraktionschefin Bärbel Bas dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Montagausgaben). Die bisherigen Vorschläge der Ministerin reichten nicht aus.

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Viele Studenten haben in der Corona-Krise ihren Nebenjob verloren, etwa in der Gastronomie. Karliczek will solchen Studenten deshalb zinslose Darlehen anbieten.

Die Studenten bräuchten jedoch "richtige Hilfe" und nicht nur einen Kredit, sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Oliver Kaczmarek, dem RND. Anderen Gruppen wie Soloselbstständigen, Mittelständlern und Unternehmern würden in der Krise Zuschüsse gewährt. Er sehe keinen Grund, "warum wir ausgerechnet den Studierenden allein Kredite anbieten sollten", sagte Kaczmarek.

Der SPD-Bildungspolitiker forderte, das Bafög kurzzeitig für solche Studenten zu öffnen, die diese Leistung bislang nicht beziehen und durch die Corona-Krise ihre Nebenjobs verloren haben. Dazu müsse ein Härtefallfonds geschaffen werden, aus dem diese Studenten Bafög erhalten könnten.

Unterstützung für diese Forderung bekommt die SPD vom Deutschen Studentenwerk (DSW). Die Corona-Pandemie treffe vor allem jene Studenten hart, die nebenher arbeiten müssten, sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde dem RND. Ihre Eltern verdienten zu viel, als dass diese Studenten nach den geltenden Regeln Bafög bekommen könnten. Aber diese Eltern könnten das Studium ihrer Kinder auch nicht komplett finanzieren.

Wenn Studenten ohne Bafög nun – wie von Karliczek angestrebt – einen Kredit aufnehmen müssten, würden sie "doppelt bestraft", kritisierte der DSW-Generalsekretär: "Sie haben jetzt ihren Job verloren und müssen hinterher noch mehr arbeiten, um den Kredit abzuzahlen." Für diese Studenten müsse das Bafög zwischenzeitlich geöffnet werden.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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