Deutsche Tageszeitung - Oberlandesgericht München legt schriftliches Urteil in NSU-Prozess vor

Oberlandesgericht München legt schriftliches Urteil in NSU-Prozess vor


Oberlandesgericht München legt schriftliches Urteil in NSU-Prozess vor
Oberlandesgericht München legt schriftliches Urteil in NSU-Prozess vor / Foto: ©

Der 6. Strafsenat des Oberlandesgerichts (OLG) München hat 93 Wochen nach dem mündlichen Urteil im NSU-Prozess die schriftliche Urteilsbegründung fertiggestellt. Damit beginnt in Kürze die einmonatige Frist, in der gegen das Urteil schriftlich Revision eingelegt werden kann, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. In dem Prozess war die Rechtsterroristin Beate Zschäpe wegen der Mord- und Anschlagsserie zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.

Textgröße ändern:

Das Urteil umfasst laut Gericht 3025 Seiten und wurde am Dienstag zu den Akten genommen. "In Kürze" werde die Urteilsbegründung den Verfahrensbeteiligten zugestellt, die Revision gegen das Urteil eingelegt hatten. Mit der Zustellung der schriftlichen Urteilsgründe haben die Revisionsführer einen Monat Zeit, ihre Rechtsmittel schriftlich zu begründen. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entscheidet dann über die Zulässigkeit der Revision.

Das Urteil in dem als historisch geltenden Prozess um den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) wurde bereits im Juli 2018 gesprochen. Wegen der langen Verfahrensdauer hatte das Gericht so lange Zeit, eine schriftliche Urteilsbegründung vorzulegen.

Zschäpe war als Mittäterin an den zehn Morden, zwei Bombenanschlägen und mehr als einem Dutzend Überfällen verurteilt worden, die dem NSU angelastet werden. Mit ihr wurden vier Männer als Helfer des NSU verurteilt.

Verübt haben sollen die eigentlichen Gewalttaten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, die 2011 mutmaßlich durch Suizid starben. Zschäpe soll für das im Untergrund lebende Trio den Anschein eines bürgerlichen Lebens aufrecht erhalten und so die Taten erst möglich gemacht haben.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Trump gibt KI-Projekt mit mindestens 500 Milliarden Dollar Investitionen bekannt

US-Präsident Donald Trump hat den Start eines Infrastruktur-Projekts zur Künstlichen Intelligenz (KI) namens "Stargate" bekannt gegeben, das Investitionen von "mindestens 500 Milliarden Dollar" (479,6 Milliarden Euro) in den USA nach sich ziehen soll. Das Geld werde in "KI-Infrastruktur in den USA investiert", sagte Trump. Auf diese Weite würden mehr als 100.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Vier Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv - Täter getötet

Bei einer Messerattacke im Zentrum von Tel Aviv sind am Dienstag nach Angaben von Rettungskräften vier Menschen verletzt worden. Ein "mit einem Messer bewaffneter Terrorist" habe drei Zivilisten auf der Nahalat Binyamin Street und einen Zivilisten auf der Gruzenberg Street verletzt, hieß es von der Polizei. Der Angreifer sei getötet worden, erklärte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom. Eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP sah die Leiche eines Mannes am Tatort.

Bischöfin von Washington redet Trump bei Gottesdienst in Gewissen

Die anglikanische Bischöfin von Washington, Mariann Edgar Budde, hat den Gottesdienst nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump zum Anlass genommen, dem Republikaner ins Gewissen zu reden. Zum Ende ihrer Predigt am Dienstag in der National Cathedral wandte sich die Geistliche der christlichen Episkopalkirche direkt an Trump: "Im Namen unseres Gottes bitte ich Sie, dass Sie sich der Menschen in unserem Land erbarmen, die jetzt Angst haben."

Panama ordnet Überprüfung von Hafenbetreiber mit Verbindung zu Hongkong an

Nach Vorwürfen des neuen US-Präsidenten Donald Trump bezüglich einer angeblich zunehmenden chinesischen Kontrolle über den Panamakanal haben die Behörden des mittelamerikanischen Landes die Überprüfung eines mit Hongkong verbundenen Betreibers zweier Häfen angeordnet. Ziel der am Montag eingeleiteten Prüfung des Unternehmens Panama Ports Company sei die "Sicherstellung einer effizienten und transparenten Nutzung öffentlicher Mittel", erklärte das Rechnungsprüfungsamt in Onlinemedien.

Textgröße ändern: