Feiern zum 150. Geburtstag von Lenin wegen Corona-Krise nur in kleinem Rahmen
Schutzmasken und Abstand statt pompöser Parade: Wegen der Corona-Krise sind die Feierlichkeiten in Russland zum 150. Geburtstag von Lenin nur in kleinem Rahmen abgehalten worden. Mit Gesichtsmasken und roten Fahnen in den Händen legten einige Dutzend Anhänger der Kommunistischen Partei am Mittwoch Blumen am Mausoleum des Gründers der Sowjetunion auf dem ansonsten menschenleeren Roten Platz in Moskau nieder.
"Die meisten Teilnehmer trugen Masken und hielten Abstand", sagte der kommunistische Abgeordnete Juri Afonin gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS. Die Kommunistische Partei hatte wegen der verhängten Corona-Beschränkungen zuvor verkündet, den Großteil der Feierlichkeiten zu Lenins 150. Geburtstag auf den Herbst zu verschieben.
Lenin, dessen richtiger Name Wladimir Iljitsch Uljanow war, wurde 1870 in der Wolgastadt Simbirsk geboren. Seine Geburtsstadt wurde ihm zu Ehren später in Uljanowsk umbenannt. Lenin starb 1924; seine Leiche befindet sich in einem Mausoleum auf Moskaus berühmten Roten Platz und gehört zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der russischen Hauptstadt.
Fast 30 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion gibt es immer wieder Streit um die Ruhestätte Lenins. Erst im Dezember sprach Präsident Wladimir Putin ein Machtwort und machte deutlich, dass das Mausoleum nicht angetastet werden dürfe, "solange das Leben und das Schicksal vieler Menschen damit verbunden bleiben".
In mehreren russischen Städten gab es am Mittwoch ähnliche Zeremonien wie in Moskau. Auf dem Hauptplatz der sibirischen Stadt Nowosibirsk sagte Bürgermeister Anatoli Lokot, dass die Coronavirus-Pandemie Lenins Ideen zur Gleichberechtigung unterstreiche. "Länder, die den universellen Zugang zur Medizin zugunsten der Medizin für die Reichen verweigern, sind auf ein großes Problem gestoßen", sagte er in einer Rede, die auf der Website der Kommunistischen Partei veröffentlicht wurde.
(V.Sørensen--DTZ)