Separatisten rufen Autonomie im Süden des Jemen aus
Separatisten im Süden des Jemen haben eine eigene Regierung ausgerufen. Die Unabhängigkeitsbewegung Übergangsrat des Südens (STC) warf der international anerkannten Regierung am Sonntag vor, ihren Verpflichtungen nicht nachzukommen und sich gegen die Interessen des Südens zu "verschwören". Seit Mitternacht stehe die Region daher unter einer Autonomieregierung.
Der Schritt bedeutet das Scheitern eines Friedensabkommens, das die Unabhängigkeitsbewegung im November mit der Regierung unter Präsident Abedrabbo Mansur Hadi geschlossen hatte. Darin hatten sich beide Seiten auf eine Machtteilung geeinigt. Die Umsetzung des Abkommens war seither jedoch ins Stocken geraten, wichtige Punkte wie die Bildung eines neuen Regierungskabinetts mit einer angemessenen Vertretung des Südens wurden nicht umgesetzt.
Die Separatisten kämpfen seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat südjemen, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.
Die Autonomieerklärung des Südens erschwert die Lage der Regierung in Sanaa, die im Norden des Landes seit fünf Jahren in einem Krieg mit schiitischen Huthi-Rebellen steckt, die vom Iran unterstützt werden. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt getötet, den die Vereinten Nationen als schwerste humanitäre Krise der Welt einstufen.
(I.Beryonev--DTZ)