Deutsche Tageszeitung - USA werfen Russland Verschärfung des Libyen-Konflikts vor

USA werfen Russland Verschärfung des Libyen-Konflikts vor


USA werfen Russland Verschärfung des Libyen-Konflikts vor
USA werfen Russland Verschärfung des Libyen-Konflikts vor / Foto: ©

Die USA haben Russland vorgeworfen, den Libyen-Konflikt durch den mutmaßlichen Einsatz von Söldnern zu verschärfen. Moskau setze in dem nordafrikanischen Land die russische Gruppe Wagner als "Instrument" ein, um seine Interessen mit "niedrigen Kosten und niedrigem Risiko" zu befördern, sagte am Donnerstag der Russland-Experte des US-Außenministeriums, Chris Robinson.

Textgröße ändern:

Ein Untersuchungsbericht von UN-Experten war zu dem Schluss gelangt, dass Söldner der Gruppe Wagner an der Seite des Generals Chalifa Haftar gegen die von der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis kämpfen. Der Einsatz der russischen Söldner habe Haftars Kampfkraft "effektiv verstärkt", heißt es in dem offiziell noch nicht veröffentlichten Bericht. Die UN-Experten schätzen die Zahl der in Libyen aktiven Wagner-Söldner auf zwischen 800 und 1200, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.

Robinson sagte dazu, die russische Unterstützung habe zu einer "erheblichen Eskalation" des Konflikts und auch einer Verschlimmerung der humanitären Lage in Libyen beigetragen. Der US-Vertreter zog auch in Zweifel, dass es sich bei Wagner um eine rein private Firma handelt. Bilder von "sehr schweren und entwickelten Waffen" aus Libyen deuteten darauf hin, dass diese Beschreibung der Firma nicht zutreffe.

Haftars Truppen hatten vor einem Jahr eine Offensive gegen die Einheitsregierung gestartet. Neben Russland wird der General auch von Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Haftars Truppen kontrollieren einen Großteil des Ostens und Südens des Landes.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Vermeintlich gestohlenes Mobiliar: Richter spricht Bolsonaro Entschädigung zu

Das vermeintlich gestohlene Mobiliar war nur eingelagert: Der brasilianische Staat muss dem rechtsradikalen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro Schadenersatz zahlen, nachdem sein Nachfolger ihn öffentlich beschuldigt hatte, Möbel aus der Präsidentenresidenz entwendet zu haben. Ein Bundesrichter ordnete in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil an, dass Bolsonaro und seine Frau Michelle für den "moralischen Schaden" mit umgerechnet 2400 Euro entschädigt werden müssen.

Beide Herausforderer fechten Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Algerien an

Nach der offiziell verkündeten Wiederwahl von Amtsinhaber Abdelmadjid Tebboune bei der Präsidentschaftswahl in Algerien fechten dessen zwei Herausforderer das Wahlergebnis an und werfen der Wahlbehörde Betrug vor. Der Vorsitzende der gemäßigt islamistischen Partei "Bewegung für eine Gesellschaft des Friedens" (MSP), Abdelaali Hassani, reichte am Dienstag eine Beschwerde beim Verfassungsgericht ein, in der er das vorläufige Ergebnis der Wahl anficht.

Hamas-Gesundheitsministerium: 19 Tote bei israelischem Angriff in humanitärer Zone

Bei einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 19 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Armee galt der Angriff auf die humanitäre Zone Al-Mawasi in der südlichen Stadt Chan Junis in der Nacht zum Dienstag einem Kommandozentrum der Hamas. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte derweil, die radikalislamische Hamas existiere als "militärische Formation" im Gazastreifen nicht mehr.

Union bricht Asylgespräche mit "Ampel" ab - gegenseitige Schuldzuweisungen folgen

Rund zwei Stunden wurde verhandelt, dann folgte der Bruch: Die Union hat die Gespräche mit der Bundesregierung und den Ländern über eine Verschärfung der Migrationspolitik für gescheitert erklärt. CDU/CSU und Koalition seien bei den Beratungen am Dienstag in Berlin "nicht zu einem gemeinsamen Ergebnis gekommen", sagte der CDU-Politiker Thorsten Frei. Die Ampel-Regierung bedauerte den Abbruch. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen begannen unmittelbar nach dem Scheitern der Beratungen.

Textgröße ändern: