Ziemiak fordert Polen bei Besuch an Grenze zu Öffnung auf
Bei einem Besuch an der deutsch-polnischen Grenze hat CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak die Regierung in Warschau zu einer Wiederöffnung der Grenzübergänge aufgefordert. Angesichts der sehr geringen Corona-Infektionsraten in der Region gebe es "keinen sachlichen Grund, weswegen Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern nicht auf die polnische Seite und andersrum reisen sollten", sagte Ziemiak am Montag an dem geschlossenen Grenzübergang nahe Löcknitz.
"Die Entscheidungen werden auf polnischer Seite getroffen", sagte Ziemiak. "Wir haben auf deutscher Seite keine Kontrollen für den Grenzverkehr aus Polen." Der in Stettin geborene Politiker appellierte an die polnische Regierung: "Wir brauchen nicht weniger europäische Zusammenarbeit in diesen Zeiten, sondern wir brauchen mehr europäische Zusammenarbeit."
Als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie hatten die Regierungen Deutschlands und Polens angeordnet, dass alle Menschen, die ins jeweils andere Land einreisen, für 14 Tage in Quarantäne müssen. In Deutschland gelten für Grenzgänger allerdings Ausnahmen, in Polen jedoch nicht.
Auch in Polen selbst regte sich in den vergangenen Tagen verstärkt Kritik an den Grenzschließungen - etwa von der Tourismusbranche: Deutsche und skandinavische Urlauber machen nach Angaben des polnischen Tourismusverbands bis zu 90 Prozent der Gäste in einigen Hotels, Restaurants, Gesundheits- und Fitnesseinrichtungen an Polens Ostseeküste aus. Sie fürchten um ihr Überleben.
(P.Tomczyk--DTZ)