Deutsche Tageszeitung - Medien: Putins Sprecher Peskow mit Coronavirus infiziert

Medien: Putins Sprecher Peskow mit Coronavirus infiziert


Medien: Putins Sprecher Peskow mit Coronavirus infiziert
Medien: Putins Sprecher Peskow mit Coronavirus infiziert / Foto: ©

Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat sich laut Medienberichten mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und befindet sich im Krankenhaus. "Ja, ich bin krank und werde behandelt", zitierten die russischen Nachrichtenagenturen Tass, Interfax und RIA Nowosti am Dienstag Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Der 52-Jährige ist bereits das vierte ranghohe Regierungsmitglied in Russland, bei dem eine Corona-Infektion festgestellt wurde.

Textgröße ändern:

Kontakt zu Putin habe er seit "mehr als einem Monat" nicht mehr gehabt, sagte Peskow laut Tass. Der Kreml-Chef befindet sich bereits seit mehreren Wochen in seinem außerhalb von Moskau gelegenen Wohnsitz. An Kabinettssitzungen nimmt er nur noch per Videokonferenz teil.

Peskow ist seit 20 Jahren Putins Sprecher. Normalerweise tritt er täglich vor die Presse. Seine täglichen Corona-Briefings per Telefonschalte stellte er allerdings bereits Mitte vergangener Woche ein.

Den Kreml erreichte das neuartige Coronavirus bereits vor zwei Wochen: Ende April machte Regierungschef Michail Mischustin öffentlich, dass er sich mit dem Erreger infiziert hat. Seither wurden auch Bauminister Wladimir Jakuschew und Kulturministerin Olga Ljubimowa positiv auf das Virus getestet.

Gemessen an den Infektionszahlen ist Russland inzwischen das am zweitstärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Dienstag auf Grundlage von Behördenangaben hervorgeht, wurden in dem Land seit Beginn der Pandemie mehr als 232.000 Infektionsfälle verzeichnet. Mehr registrierte Infektionen gibt es nur in den USA.

In Russland breitet sich das neuartige Coronavirus derzeit rasant aus, seit über einer Woche werden jeden Tag mehr als 10.000 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Am Dienstag meldeten die Behörden fast 11.000 neue Infektionsfälle. Die russischen Behörden erklären die stark steigenden Infektionszahlen mit einer Ausweitung der Tests. Die offizielle Zahl der Todesopfer ist mit 2116 Toten im internationalen Vergleich allerdings sehr niedrig.

Trotz der steigenden Infektionszahlen hatte Putin am Montag eine Lockerung der strengen Einschränkungen wegen der Pandemie verkündet. Unter anderem endete am Dienstag der landesweite bezahlte Urlaub in allen Wirtschaftsbereichen aufgrund der Pandemie. Angestellte in zahlreichen Sektoren durften erstmals seit mehr als einem Monat wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Die Opposition kritisierte die Lockerungen scharf. Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hinterfragte im Kurzbotschaftendienst Twitter die "Weisheit" des Präsidenten, der "die nationalen Maßnahmen an dem Tag aufhebt, an dem eine Rekordzahl von Menschen erkrankt".

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Krankenhausgipfel: Patientenschützer und Kliniken kritisieren Lauterbachs Reform

Vor dem Krankenhausgipfel haben Patientenschützer Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine mangelnde Finanzierung seiner Reformpläne für die deutschen Kliniken vorgeworfen. Weder Bund noch Länder hätten ausreichend Geld für die Krankenhausreform eingeplant, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die Transformation der 1750 Krankenhäuser ist notwendig und kostet Geld. Aber genau das fehlt", fügte er hinzu.

Tausende demonstrieren gegen geplante Justiz-Reform in Mexiko

In Mexiko-Stadt haben tausende Menschen gegen eine Justiz-Reform demonstriert, wonach Richter künftig vom Volk gewählt werden sollen. Zu Beginn der Beratungen über die Novelle im mexikanischen Senat gingen am Sonntag (Ortszeit) insbesondere Richter und Jura-Studenten auf die Straße. Die vom scheidenden linksgerichteten Staatschef Andrés Manuel López Obrador betriebene Reform war zuvor bereits vom Abgeordnetenhaus gebilligt worden.

Ex-Minister Gantz warnt Israel vor Vernachlässigung des Konflikts mit Hisbollah

Der frühere israelische Verteidigungsminister Benny Gantz hat sein Land davor gewarnt, den Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz im Norden des Landes zu vernachlässigen. "Die Zeit im Norden ist gekommen und ich denke, dass wir in dieser Hinsicht zu spät dran sind", sagte Gantz, der am Sonntag (Ortszeit) an einem Nahost-Diskussionsforum in Washington teilnahm.

US-Republikaner kritisieren Biden in Bericht über Afghanistan-Abzug

Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben in einem Bericht über den Abzug der US-Armee aus Afghanistan im Jahr 2021 Kritik an dem demokratischen Präsidenten Joe Biden geübt. Der Report, den die Republikaner im Auswärtigen Ausschuss der Kongresskammer am Sonntag (Ortszeit) vorlegten, erneuerte die Kritik an den chaotischen Umständen des damaligen Abzugs, mit dem der längste Kriegseinsatz der US-Armee zu Ende ging.

Textgröße ändern: