Warschaus Oberbürgermeister zieht für Opposition in Präsidentschaftswahl
Der Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski zieht für die Opposition in die Präsidentschaftswahl. Die liberale Bürgerliche Plattform (PO) wählte den 48-Jährigen am Freitag zu ihrem Kandidaten, nachdem die bisherige Bewerberin Malgorzata Kidawa-Blonska ihren Rückzug erklärt hatte.
Trzaskowski ist früherer polnischer Europaminister und EU-Parlamentsabgeordneter. 2018 erzielte er bei der Kommunalwahl in Warschau einen Erdrutschsieg gegen den Kandidaten der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) und zog ins Rathaus ein.
Er stelle sich der "enormen Verantwortung, für einen starken Staat und für die Demokratie zu kämpfen", sagte Trzaskowski nach seiner Nominierung in Anspielung auf die umstrittenen Justizreformen der PiS, die EU-weit Zweifel an der Rechtsstaaatlichkeit in Polen geweckt haben.
Die ursprünglich für vergangenen Sonntag geplante Präsidentschaftswahl war wegen des Coronavirus und eines Streits um eine verfassungskonforme Lösung für einen Aufschub ausgefallen. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Der von der PiS unterstützte Amtsinhaber Andrzej Duda galt bisher als Favorit. Laut jüngsten Umfragen sanken seine Zustimmungswerte jedoch zuletzt.
Die bisherige Oppositionskandidatin Kidawa-Blonska hatte am Freitag aufgegeben, nachdem ihre Umfragewerte in den Keller gegangen waren.
(V.Sørensen--DTZ)