Deutsche Tageszeitung - Maas: Friedliche Proteste in den USA sind "mehr als legitim"

Maas: Friedliche Proteste in den USA sind "mehr als legitim"


Maas: Friedliche Proteste in den USA sind "mehr als legitim"
Maas: Friedliche Proteste in den USA sind "mehr als legitim" / Foto: ©

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die friedlichen Proteste gegen Rassismus in den USA als "verständlich und mehr als legitim" bezeichnet. Er hoffe, "dass die friedlichen Proteste nicht weiter in Gewalt münden, aber noch viel mehr, dass diese Proteste etwas bewirken in den Vereinigten Staaten", sagte Maas auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin. Er verurteilte zudem Angriffe auf Journalisten während der Proteste, nachdem es mehrfach zu Übergriffen durch Polizisten gekommen war.

Textgröße ändern:

In den USA gibt es seit rund einer Woche Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus. Die Demonstrationen werden immer wieder von Ausschreitungen überschattet. Auslöser war der Tod des Afroamerikaners George Floyd durch das brutale Vorgehen eines weißen Polizisten. George Floyd sei "auf grauenhafte und schockierende Weise" sein Leben genommen worden, sagte Maas. Friedlicher Protest müsse immer möglich sein, "aber eben friedlich", fügte er hinzu.

Bei den Protesten wurden in mehreren US-Städten Reporter angegriffen, darunter auch ein Team des deutschen Auslandssenders Deutsche Welle. Ein Deutsche-Welle-Journalist wurde während der Berichterstattung in Minneapolis vor laufender Kamera von der Polizei mit Gummikugeln beschossen, wie auf einem Video zu sehen ist. Beamte drohten dem Fernsehteam zudem mit der Festnahme.

Das Auswärtige Amt werde Kontakt mit den US-Behörden aufnehmen, um die genaueren Umstände des Vorfalls zu erfahren, erklärte Maas. "Für uns bleibt klar, Journalisten müssen ihre Aufgabe - nämlich die unabhängige Berichterstattung - ohne Gefahr für ihre Sicherheit nachgehen können, und demokratische Rechtsstaaten müssen beim Schutz der Pressefreiheit allerhöchste Standards anlegen", fügte Maas hinzu. Jede Gewaltanwendung in diesem Zusammenhang müsse "nicht nur kritisiert, sondern vor allen Dingen konsequent verfolgt und aufgeklärt werden".

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Frei ruft Union zur Geschlossenheit auf - Lob für Wüsts Verzicht auf Kandidatur

In der Debatte um die Kanzlerkandidatur der Union hat Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) die Unionsparteien zur Geschlossenheit aufgerufen. Wahlsiege würden "nur mit einem hohen Maß an Geschlossenheit errungen", sagte Frei der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Aus der CDU gab es Lob für die Entscheidung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU), die Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz zu unterstützen. Die CSU sieht darin noch keine Vorentscheidung.

Münchens Oberbürgermeister Reiter stellt Scholz' Kanzlerkandidatur infrage

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat eine erneute Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz infrage gestellt und dessen Verzicht zu Gunsten von Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) ins Gespräch gebracht. "Natürlich kommt der beliebteste Politiker Deutschlands als SPD-Kanzlerkandidat infrage", sagte Reiter dem "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) mit Blick auf Pistorius. "Wenn jemand wie Boris Pistorius ein solches Ansehen hat, muss die SPD auch darüber nachdenken, ob er die beste Wahl für die Kanzlerkandidatur ist oder ob man mit dem amtierenden Bundeskanzler ins Rennen geht."

Baerbock nimmt an Unterstützer-Konferenz in Ukraine-Nachbarland Moldau teil

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nimmt am Dienstag an einer internationalen Konferenz zur Unterstützung des an die Ukraine grenzenden Landes Moldau teil. Das Treffen in der Hauptstadt Chisinau ist bereits die fünfte Konferenz der sogenannten Moldau-Partnerschaftsplattform, die kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine von Deutschland, Frankreich und Moldaus Nachbarland Rumänien ins Leben gerufen worden war.

Von der Leyen informiert EU-Parlament über Bildung der neuen Kommission

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will am Dienstag in Straßburg die Spitzen im Europaparlament über den aktuellen Stand bei der Bildung ihrer neuen Kommission informieren. Eigentlich wollte sie ihr neues Team für die nächsten fünf Jahre vorstellen. Doch nach dem überraschenden Rücktritt des französischen EU-Kommissars Thierry Breton ist unklar, ob die komplette Liste spruchreif ist.

Textgröße ändern: