Deutsche Tageszeitung - Lehrer nutzen für die Schule oft eigene Geräte

Lehrer nutzen für die Schule oft eigene Geräte


Lehrer nutzen für die Schule oft eigene Geräte
Lehrer nutzen für die Schule oft eigene Geräte / Foto: ©

Lehrer greifen laut einer Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für den Unterricht oder die Kommunikation mit Eltern und Schülern häufig auf eigene Computer oder Tablets zurück. Insgesamt nutzen 90 Prozent der befragten GEW-Mitglieder private Geräte für dienstliche Zwecke, wie die am Mittwoch vorgestellte Befragung ergab. Auch für Präsentationen in der Schule bedienen sich 61 Prozent der Lehrer ihrer eigenen Rechner. Die GEW forderte deshalb deutlich mehr Geld für die digitale Ausstattung von Schulen.

Textgröße ändern:

"Digitalisierung darf keine Privatsache sein", kritisierte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann. Das sei bisher jedoch oft der Fall. Die Umfrage zeige aber auch, dass es für die meisten Lehrer schon vor der Corona-Krise ganz normal gewesen sei, digitale Medien im Unterricht einzusetzen. Dies gaben in der Befragung 93 Prozent der GEW-Mitglieder an.

Die Gewerkschaft befragte Anfang des Jahres fast 18.000 Mitglieder zur Digitalisierung an Schulen, knapp ein Fünftel beteiligte sich an der Onlineumfrage. Hintergrund war der Digitalpakt Schule, über den fünfeinhalb Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.

Die GEW forderte nun, Lehrer auch stärker mit Dienstgeräten auszustatten. "Wir brauchen dringend eine öffentliche Finanzierung von Endgeräten", erklärte GEW-Vorstandsmitglied Ansgar Klinger. Es sei eine wichtige öffentliche Aufgabe, Bildungsinfrastruktur vorzuhalten. Klinger forderte, dass die Mittel aus dem Digitalpakt insgesamt auf rund 20 Milliarden Euro erhöht werden müssten.

Auch beim Datenschutz sieht die Gewerkschaft Nachholbedarf. Nur knapp die Hälfte der Befragten hält diesen demnach für ausreichend geklärt, fast zwei Drittel bewerten die Unterstützung des Arbeitgebers in diesem Bereich als eher unzureichend. "Das ist ein brisanter Befund, wenn man bedenkt, wie häufig private Endgeräte genutzt werden müssen und wie rasant der Einsatz digitaler Tools, etwa für Videokonferenzen, während der Corona-Krise steigt", erklärte Klinger.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

CDU in Baden-Württemberg wählt Parteichef Hagel zu Spitzenkandidat für Landtagswahl

Die CDU in Baden-Württemberg hat ihren Landesvorsitzenden Manuel Hagel zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr gewählt. Auf einem Landesparteitag am Samstag in Stuttgart erhielt der 37-Jährige 93,8 Prozent der Stimmen, wie die Partei mitteilte. Hagel ist seit 2016 Landtagsabgeordneter und seit 2023 CDU-Landeschef. Für seinen Wahlkreis Ehingen wurde er zweimal direkt gewählt. Der Bankbetriebswirt ist zudem seit 2021 Fraktionschef im Landtag.

Nicole Büttner zur neuen FDP-Generalsekretärin gewählt

Die KI-Unternehmerin Nicole Büttner ist neue FDP-Generalsekretärin. Die 40-Jährige wurde beim FDP-Bundesparteitag am Samstag in Berlin mit 80 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt. Sie übernimmt den Posten von Marco Buschmann, der persönliche Konsequenzen aus dem Wahldebakel im Februar gezogen hatte und zurückgetreten war. Ihre energische Bewerbungsrede stellte Büttner unter das Motto "Zukunft gestalten" statt "Vergangenheit verwalten".

FDP setzt Parteitag in Berlin fort - Wahl der Generalsekretärin geplant

Mit weiteren Wahlen zum Präsidium hat die FDP am Samstag in Berlin ihren Bundesparteitag fortgesetzt. Als Beisitzerinnen und Beisitzer ins Präsidium der FDP gewählt wurden Florian Toncar und Lydia Hüskens sowie mit äußerst knappem Vorsprung Susanne Seehofer - Tochter des früheren CSU-Chefs Horst Seehofer. Bei dieser Abstimmung unterlag die ebenfalls kandidierende Politikerin Daniela Schmitt. Außerdem soll der Posten des Generalsekretärs neu besetzt werden, dafür bewirbt sich die KI-Unternehmerin Nicole Büttner.

CDU-Politiker Günther empfiehlt AfD-Verbotsverfahren

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), hält ein AfD-Verbotsverfahren anders als Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für dringend geboten. "Es ist meine feste Überzeugung, dass ein Staat sich selbst schützen muss", sagte Günther der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Deswegen hätten die "Väter und Mütter des Grundgesetzes" die Option eines Parteiverbots geschaffen. "Wir müssen diese Möglichkeit, ein Parteiverbot anzustreben, dann auch nutzen", sagte Günther.

Textgröße ändern: