Deutsche Tageszeitung - Truppen von Libyens Einheitsregierung erobern Flughafen Tripolis

Truppen von Libyens Einheitsregierung erobern Flughafen Tripolis


Truppen von Libyens Einheitsregierung erobern Flughafen Tripolis
Truppen von Libyens Einheitsregierung erobern Flughafen Tripolis / Foto: ©

Regierungstreue Truppen haben in Libyen nach eigenen Angaben den internationalen Flughafen von Tripolis erobert. Nach schweren Kämpfen habe man die Einheiten des libyschen Generals Chalifa Haftar vertrieben, teilte ein Sprecher der Regierungstruppen am Mittwoch mit. Der Flughafen ist seit 2014 außer Betrieb und war seit vergangenem Jahr unter der Kontrolle Haftars.

Textgröße ändern:

Die Kämpfe fanden vor dem Hintergrund von Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Libyen statt, die nach UN-Angaben am Mittwoch nach einer dreimonatigen Pause wieder aufgenommen wurden. Die UN-Gesandte Stephanie Williams hatte sich in einer Videokonferenz mit fünf Mitgliedern von Haftars Libyscher Nationalarmee getroffen, wie ein UN-Sprecher mitteilte. In den nächsten Tagen soll demnach ein Treffen mit Vertretern der Einheitsregierung stattfinden.

Grundlage für die Verhandlungen über ein Waffenstillstandsabkommen sei ein Vorschlag, den die Vereinten Nationen den Konfliktparteien am 23. Februar vorgelegt hätten, sagte der UN-Sprecher.

In Libyen herrscht seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch ist schwach. Ein Großteil des Ostens und Südens des Landes wird von Haftars Truppen kontrolliert.

Seit Beginn von Haftars Offensive auf Tripolis vor mehr als einem Jahr wurden hunderte Menschen getötet und rund 200.000 Menschen in die Flucht getrieben.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Niedrige Wahlbeteiligung: Öffnung der Wahllokale in Algerien verlängert

Angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung ist bei der Präsidentschaftswahl in Algerien die Öffnung der Wahllokale um eine Stunde verlängert worden. Bis 17.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) lag die Wahlbeteiligung laut Wahlbehörde Anie bei 26,46 Prozent - und damit rund sieben Prozentpunkte niedriger als zur selben Uhrzeit bei der vorherigen Präsidentschaftswahl im Jahr 2019. Laut Anie wurde auf "Aufforderung einiger Koordinatoren" die Öffnung der Wahllokale bis 21.00 Uhr MESZ verlängert.

Großbritannien und Irland sprechen sich für "Neustart" ihrer Beziehungen aus

Bei einem Besuch des britischen Premierministers Keir Starmer im EU-Mitgliedsstaat Irland haben Starmer und der irische Regierungschef Simon Harris den gemeinsamen Willen zu einem "Neustart" ausgedrückt. Das Treffen in Dublin finde statt, um "auszuloten, wie ein Neustart in der Praxis für unsere Bürger auf beiden Inseln aussehen könnte", sagte Harris am Samstag zu Beginn der Gespräche. Es war der erste Besuch eines britischen Premierministers in Irland seit fünf Jahren.

Ukraine-Krieg: Ex-Botschafter Melnyk regt diplomatische Initiative Deutschlands an

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andryj Melnyk, sieht die Bundesregierung in der Lage, eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Krieg auszuloten. "Deutschland könnte eine diplomatische Vermittlung anstoßen", sagte Melnyk in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" (Wochenendausgabe). In dieser Hinsicht könne Berlin eine "genauso wichtige Rolle" wie die USA übernehmen, fügte der mittlerweile als ukrainischer Botschafter in Brasilien tätige Diplomat hinzu.

Präsidentenwahl in Algerien: Amtsinhaber Tebboune trotz Kritik absoluter Favorit

Bei der Präsidentschaftswahl in Algerien ist Amtsinhaber Abdelmadjid Tebboune am Samstag als klarer Favorit angetreten. Spannend bei dem Urnengang, zu dem 24 Millionen Bürger aufgerufen waren, war weniger, wer gewinnt, als die Frage, wie viele Wähler der mit harter Hand regierende Tebboune mobilisieren kann. Bei seiner Wahl im Jahr 2019 waren 60 Prozent der Bürger den Wahlurnen ferngeblieben.

Textgröße ändern: