Merz gibt sich siegessicher mit Blick auf die Wahl zum CDU-Vorsitz
Der CDU-Politiker Friedrich Merz gibt sich mit Blick auf die im Dezember anstehende Wahl eines neuen Parteivorsitzenden siegessicher. "Ich bin fest entschlossen, diese Abstimmung zu gewinnen", sagte er den Funke-Zeitungen vom Donnerstag. Umfragen zeigten, "dass mir zur Zeit mehr Zustimmung entgegengebracht wird als allen meinen Mitbewerbern zusammen". Neben Merz bewerben sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und Ex-Bundesumweltminister Norbert Röttgen um die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.
In der Frage der Kanzlerkandidatur betonte Merz das Mitspracherecht der CSU. Nach dem für Anfang Dezember geplanten Parteitag in Stuttgart "werden die beiden Vorsitzenden von CDU und CSU über den Zeitplan und die Person des gemeinsamen Kanzlerkandidaten sprechen", sagte Merz weiter. "Ich habe immer großen Respekt vor der CSU und ihrer Mitwirkungsmöglichkeit gehabt, und ich werde nichts tun, was die politische Gemeinschaft von CDU und CSU gefährdet."
Der frühere Unionsfraktionschef rechnet auch nach dem Rückzug von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Erfolg bei der Bundestagswahl. "Es wird anspruchsvoll bleiben für die Union, Werte von 35 plus X zu halten. Aber es kann gelingen", sagte er.
Zugleich wandte sich Merz gegen die Annahme, er stehe Merkel besonders kritisch gegenüber. "Ich werde ja nun seit Jahren als Merkel-Kritiker apostrophiert", sagte er. Dabei habe er Merkel "immer differenziert gesehen". Einige ihrer Entscheidungen sehe er bis heute sehr kritisch. Aber er sehe auch, dass Merkel "auch die Eigenschaften mitbringt, die man als Regierungschef in einer Krise haben muss: Nervenstärke, Konzentration, den Blick für das Mögliche".
(V.Korablyov--DTZ)