Bericht: EU-Grenzschutzbehörde registriert steigende Zahl von Flüchtlingen
Nach einem deutlichen Rückgang in den vergangenen Monaten steigt die Zahl der Flüchtlinge Richtung Europa offenbar wieder an. Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex habe im Mai auf den Hauptmigrationsrouten in Europa fast 4300 unerlaubte Grenzübertritte registriert - fast drei Mal so viele wie im Vormonat, berichteten die Funke-Zeitungen am Sonntag unter Berufung auf die jüngste Monatsbilanz der Behörde.
Im April waren die Zahlen im Zuge der Corona-Pandemie auf ein Rekordtief gesunken. Von Januar bis Mai registrierte Frontex dem Bericht zufolge 31.600 illegale Grenzübertritte. Das waren sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl wies darauf hin, dass die aktuellen Zahlen trotz der Steigerung immer noch vergleichsweise niedrig seien. "4300 Flüchtlinge in einem Monat - das wäre allein für Deutschland locker bewältigbar", sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. "Das Wort von der Verdreifachung verschleiert, dass wir nach wie vor eine sehr geringe Anzahl von Asylsuchenden haben."
Geografischer Schwerpunkt der Fluchtbewegung ist nach Einschätzung von Frontex weiter das östliche Mittelmeer mit den Transitstaaten Türkei und Griechenland: Hier liege die "aktivste Migrationsroute nach Europa", heißt es laut Funke-Zeitungen in dem Frontex-Bericht. Im Mai seien hier 1250 irreguläre Grenzübertritte festgestellt worden, acht Mal so viele wie im April. Die meisten Flüchtlinge seien aus Afghanistan gekommen.
(P.Tomczyk--DTZ)