Deutsche Tageszeitung - Garcia beendet Durststrecke - Sieg für Corona-Opfer

Garcia beendet Durststrecke - Sieg für Corona-Opfer


Garcia beendet Durststrecke - Sieg für Corona-Opfer
Garcia beendet Durststrecke - Sieg für Corona-Opfer / Foto: ©

Im Moment seiner sportlichen Wiedergeburt auf der US-Tour dachte Major-Gewinner Sergio Garcia nicht an sich. "Mein Vater hat zwei Brüder wegen COVID-19 verloren, am Anfang Onkel Pacu und kürzlich Onkel Angel", sagte der frühere US-Masters-Champion nach seinem Erfolg beim US-Turnier in Jackson/Mississippi mit Tränen in den Augen.

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Der Spanier dachte aber auch an die in seiner Heimat von der Coronakrise arg gebeutelten Landsleute: "Viele Familien bei uns haben Menschen verloren. Niemals willst du jemanden so verlieren, ich wollte für sie gewinnen."

Zweieinhalb Jahre hatte Sergio Garcia, Europas erfolgreichster Spieler im Ryder Cup, auf der US-Tour nicht mehr gesiegt. In der vergangenen Saison landete er nur einmal in den Top 25, zu wenig für einen wie ihn. In der Weltrangliste fiel er aus den Top 50 heraus, mit dem Sieg in Jackson kletterte er wieder auf Position 38. Damit wäre er wieder automatisch für alle Majors qualifiziert.

"Ich habe immer an mich geglaubt, und mein Team stand immer hinter mir", sagte der 40-Jährige aus der Region Valencia, "diese Woche hat mir gezeigt, was ich noch alles kann, was noch alles möglich ist." Lediglich in Europa gelangen ihm nach dem Masters-Triumph drei Siege, doch das ist für Garcia nicht der Maßstab.

Mit dem Schlag des Tages sorgte Garcia, der sechsmal den Ryder Cup gewann und bei neun Teilnahmen 25,5 Punkte sammelte, in Jackson für die Vorentscheidung. Sein Schlag aufs 18. Grün am Schlusstag landete nach einem Flug über 160 Meter einen knappen Meter neben dem Loch. Der abschließende Putt war nur noch Formsache. Mit 269 Schlägen lag er am Ende einen Schlag vor dem US-Profi Peter Malnati. Der zehnte Erfolg auf der Tour war übrigens der erste als Vater.

(L.Svenson--DTZ)