
DOH fordert weitere Mittel-Aufstockung für Doping-Opfer

Der Dopingopfer-Hilfeverein (DOH) hat den Deutschen Bundestag zu einer weiteren Aufstockung des Fonds für Doping-Opfer aufgefordert. Die Mittel seien vor Auslauf der aktuellen Antragsfrist zum Jahresende 2019 fast aufgebraucht, sagte der DOH-Vorsitzende Michael Lehner.
Durch das zweite Dopingopferhilfegesetz vom 28. Juni 2016 und der Aufstockung im Jahr 2018 seien vom Staat 13,65 Millionen Euro für die Opfer des DDR-Sports zur Verfügung gestellt worden. Der Aufstockung 2018 habe eine Prognose von 1200 Anerkennungen zugrunde gelegen, mit Stand vom 31. Januar 2019 würden jedoch bereits 1045 Anträge vorliegen.
"Gleichzeitig sind die Anfragen in der Beratungsstelle des DOH unvermindert hoch. Immer mehr Geschädigte brauchen Informationen und Unterstützung, um ihre Sportgeschichte als Teil des perfiden und geheimen DDR-Staatsdopings klären zu können", erklärte Lehner.
Der DOH wurde für seine Arbeit allerdings auch kritisiert. Doping-Experte Werner Franke und die frühere Sprinterin Claudia Lepping warfen dem Verein bei der Ermittlung von Doping-Opfern Betrug und Zahlenhochstapelei vor. Die Anzahl der offiziellen Doping-Opfer sei zu hoch, es gebe viele Trittbrettfahrer. "Wir fordern die Bundesregierung auf, dass das Gesetz evaluiert wird", hatte Lepping erklärt.
Der Verein wiederum wehrte sich gegen die Darstellung. "Die in der Öffentlichkeit ausgetragenen Diskussionen über vermeintliche Trittbrettfahrer erachtet der DOH als haltlos, da hier Opfer zu Tätern und damit ein weiteres Mal zu Opfern gemacht werden", erklärte Lehner.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)