Deutsche Tageszeitung - Kuntz im Glück: U21 nach Remis im EM-Halbfinale

Kuntz im Glück: U21 nach Remis im EM-Halbfinale


Kuntz im Glück: U21 nach Remis im EM-Halbfinale
Kuntz im Glück: U21 nach Remis im EM-Halbfinale / Foto: ©

Ein Traumtor von Luca Waldschmidt und ganz viel Glück: Die deutsche U21-Nationalmannschaft ist mit einem mageren Remis gegen Österreich ins EM-Halbfinale eingezogen. Das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz holte beim wenig titelreifen 1:1 (1:1) in Udine den noch fehlenden Punkt, als Belohnung gab es das begehrte Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

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Torjäger Waldschmidt vom SC Freiburg (14.) brachte die seit September 2017 ungeschlagene deutsche Mannschaft mit seinem fünften Turnier-Treffer früh in Führung. Kevin Danso vom FC Augsburg glich per Foulelfmeter (24.) aus. Das DFB-Team zeigte insgesamt seine bislang schwächste Leistung des Turniers und hatte sogar Glück, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Deutschland hätte sich aber auch eine knappe Niederlage leisten können, da Dänemark zeitgleich gegen Serbien gewann.

Dank der Siege gegen Dänemark (3:1) und Serbien (6:1) steht Titelverteidiger Deutschland bereits zum dritten Mal in Folge im EM-Halbfinale und spielt am Donnerstag gegen Gastgeber Italien, Frankreich oder Rumänien um den Einzug ins Endspiel. Der endgültige Gegner steht erst nach Abschluss der Gruppenphase am Montagabend fest.

Das vom DFB als "Anstieg zum Olymp" beschworene Spiel begann äußerst munter, beide Teams suchten ihr Glück in der Offensive. Er wolle "nicht auf Unentschieden spielen", hatte Kuntz vor Anpfiff gesagt - und seine Mannschaft hielt sich an die Vorgabe. Das aktivere Team war allerdings EM-Neuling Österreich, nur langsam bekam Deutschland die Partie in den Griff.

Gerade als Österreich die erste große Chance vergeben hatte, schlug Waldschmidt eiskalt zu: Der 23-Jährige fand 25 Meter vor dem Tor keine Anspielstation, zog kurzerhand ab und traf mit links genau in den rechten Winkel. Während Waldschmidt von seinen Teamkollegen fast erdrückt wurde, riss Kuntz an der Seitenlinie strahlend die Arme hoch.

Das unter Siegzwang stehende Austria-Team reagierte vor 9100 Zuschauern, darunter DFB-Direktor Oliver Bierhoff und viele Fans aus der nahen Alpenrepublik, keineswegs geschockt. Lohn war der Ausgleich: Schalke-Schlussmann Alexander Nübel traf Sasa Kalajdzic in der Luft mit dem Knie im Gesicht. Danso ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte das dritte Turnier-Gegentor der deutschen Mannschaft - alle drei per Elfmeter.

Das Spiel wurde nun immer hektischer, kleine Fouls sorgten für zahlreiche Unterbrechungen. Beim DFB-Team hakte es auffällig im Spielaufbau, Österreich hielt mit Herz dagegen. Kurz vor der Pause musste Kuntz bei zwei Kalajdzic-Kopfbällen tief durchpusten. Erst rettete Nübel aus kurzer Distanz glänzend, dann landete der Ball am rechten Pfosten (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel agierte das deutsche Team etwas abgeklärter, stand in der Defensive sicherer, ließ nach vorne aber die Durchschlagskraft der ersten beiden Spiele vermissen. Auch der zuvor dreimal erfolgreiche Marco Richter vom FC Augsburg hing völlig in der Luft. Stattdessen war erneut Nübel bei einem Schuss von Husein Balic gefragt (57.).

Weil Dänemark im Parallelspiel gegen Serbien inzwischen klar führte, hätte nun aber weder Deutschland noch Österreich ein Tor geholfen. Sogar ein 1:3 hätte aus Sicht des DFB-Teams gereicht. Ärgerlich für Deutschland: Abwehr-Ass Benjamin Henrichs sah kurz vor Schluss wegen Spielverzögerung Gelb und ist damit für das Halbfinale gesperrt.

(G.Khurtin--DTZ)

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