Polizeikosten-Urteil: DFL überweist 1,17 Millionen an Bremen
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) beißt in den sauren Apfel und wird die Gebührenbescheide des Landes Bremen für vier Partien des Bundesligisten Werder in Höhe von 1,17 Millionen Euro fristgerecht bis Ende September begleichen. Das kündigte die DFL am Dienstag an. Die Rechtmäßigkeit der Bescheide, bei der es um die Beteiligung an Polizeikosten für sogenannte Risikospiele geht, erkennt die DFL aber trotz der Zahlung explizit nicht an.
"Vielmehr hat die DFL GmbH gegen alle Gebührenbescheide Widerspruch erhoben und behält sich darüber hinaus vor, diese auch jeweils einzeln gerichtlich überprüfen zu lassen", ließ die DFL wissen. Die Hälfte der Gesamtsumme wird Werder in Rechnung gestellt. Wer die anderen 584.000 Euro bezahlen soll, ist noch offen. "Ob der DFL e.V. diesen Betrag ebenfalls – ganz oder teilweise – dem SV Werder Bremen in Rechnung stellt, ihn auf alle Klubs umlegt oder einen anderen Umgang wählt, wird das DFL-Präsidium zu gegebener Zeit entscheiden", erklärte die DFL.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte Ende März festgestellt, dass die Beteiligung des Profi-Fußballs an Polizeikosten grundsätzlich rechtmäßig sei. Das Verfahren ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Die DFL behält sich nach wie vor den Gang vor das Bundesverfassungsgericht vor.
Konkret geht es bei den vier Gebührenbescheiden um Partien aus den Jahren 2015 und 2016. Die Einzelsummen belaufen sich auf 227.000, 246.000, 283.000 und 412.000 Euro. Werder-Gegner waren Borussia Mönchengladbach, der Hamburger SV, Hannover 96 und Eintracht Frankfurt.
(M.Travkina--DTZ)