Eberl nach Europapokal-Pleite: "Bescheidenes Spiel gemacht"
Nach der höchsten Europapokal-Heimniederlage der Vereinsgeschichte wollte Max Eberl nichts, aber auch gar nichts beschönigen. "Wir haben ein bescheidenes Spiel gemacht", sagte der Gladbacher Sportdirektor nach der völlig verdienten 0:4 (0:3)-Klatsche gegen den Wolfsberger AC bei NITRO: "Wir sind ganz, ganz böse erwacht. Wir haben nicht nur verloren, sondern richtig verloren. Die Spieler sollten in der Kabine sitzen und sich fragen, was da gerade passiert ist."
Der Start in die Europa League? Völlig verpatzt. Der österreichische Außenseiter - Wolfsberg hat knapp 10.000 Einwohner weniger als Zuschauer im Borussia Park anwesend waren - beendete die Europapokalparty des Bundesligisten ehe sie überhaupt begonnen hatte. Der israelische Nationalspieler Shon Weissman (13.), Mario Leitgeb per Doppelpack (31., 68.) und Marcel Ritzmaier (41.) trafen für die Gäste.
"Das hätte man sich nicht erträumen lassen. Wir wussten, dass wir schnittig spielen können. Ich glaube, wir haben eher den Gegner überrascht", sagte Leitgeb. Und antwortete mit einem Grinsen auf die Frage, ob er sich jetzt auf das Europa-League-Heimspiel gegen AS Rom freue: "Jetzt kommt erst die Bundesliga. Es geht nach Hartberg - wenn ihr das kennt."
Die Gladbacher Spieler kennen jetzt zumindest Wolfsberg, doch ganz anders, als sie es sich gewünscht hätten. Trainer Marco Rose und Stefan Lainer, beide in der vergangenen Saison beim Wolfsberger Ligakonkurrenten RB Salzburg unter Vertrag, hatten zuvor eindringlich vor dem Gegner gewarnt - augenscheinlich vergebens. "Vielleicht hat der eine oder andere nicht hingehört, als der Trainer von der Aggressivität des Gegners gesprochen hat", meinte Eberl.
Denn das Team hatte trotz aller Warnungen so ziemlich alles vermissen lassen, was auf der europäischen Bühne nötig ist. Die Situation in der ausgeglichenen Gruppe mit den weiteren Gegnern AS Rom und dem türkischen Vizemeister Istanbul Basaksehir ist bereits nach dem ersten Spieltag schlecht. "Aber ich gebe die Gruppe nicht auf", sagte Eberl.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)