Deutsche Tageszeitung - Russland: WADA zweifelt offenbar an Echtheit der Moskauer Dopingdaten

Russland: WADA zweifelt offenbar an Echtheit der Moskauer Dopingdaten


Russland: WADA zweifelt offenbar an Echtheit der Moskauer Dopingdaten
Russland: WADA zweifelt offenbar an Echtheit der Moskauer Dopingdaten / Foto: ©

Russland könnten im Zuge des aufsehenerregenden Dopingskandals erneut ernsthafte Konsequenzen drohen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zweifelt offenbar an der Echtheit der Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor, die das Ausmaß des institutionalisierten Dopingprogramms belegen sollen. Dies berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine mit dem Fall vertraute Quelle.

Textgröße ändern:

Zuvor hatte bereits ARD-Journalist Hajo Seppelt davon berichtet, dass Russland unter Verdacht stehe, die Daten manipuliert zu haben. Derzeit arbeitet ein WADA-Gremium, das Compliance Review Committee (CRC), an einem Bericht zu dem Thema. Dieser soll dem WADA-Exekutivkomitee am Montag vorgelegt werden. Die WADA erklärte auf Anfrage lediglich, dass der CRC-Bericht nach der Exekutivsitzung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde, vorher werde sich die WADA dazu nicht äußern.

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA erneut ausgeschlossen werden. Auch Russlands Sportlern drohen für diesen Fall Konsequenzen. Nach Information von Deutsche Tageszeitung, sei es allerdings noch nicht sicher, ob das zuständige WADA-Gremium am Montag bereits eine Empfehlung für mögliche Sanktionen abgebe. Russland habe derzeit noch die Möglichkeit, die Ungereimtheiten zu erklären.

Am Montag entscheidet zudem der Leichtathletik-Weltverband IAAF wenige Tage vor der WM in Doha (27. September bis 6. Oktober) über die Wiederaufnahme des seit 2015 ausgeschlossenen russischen Verbandes RUSAF. Aktuell dürfen russische Leichtathleten nur nach vorheriger Prüfung durch die IAAF und als "Neutrale Athleten" bei internationalen Wettkämpfen starten.

Die Übergabe der Daten aus dem sogenannten Labor-Informations- und Management-System (LIMS) des Moskauer Labors war eine Voraussetzung für die umstrittene Wiederaufnahme der RUSADA in die WADA im vergangenen Jahr. Darin enthalten sind die Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015, in diesem Zeitraum sollen im Moskauer Labor systematisch positive Tests vertuscht worden sein.

Zuletzt hatte die WADA bekannt geben, dass es bei einer ersten Auswertung 298 besonders verdächtige Fälle gegeben habe.  (M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

DOSB fordert Staatsminister für Sport

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat zehn konkrete Forderungen an die nächste Bundesregierung gestellt, darunter die Einsetzung einer Staatsministerin oder eines Staatsministers für Sport im Bundeskanzleramt. "Wir brauchen jemanden, der sich am Kabinettstisch exklusiv für den Sport einsetzen kann", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Traditionell fällt der Sport in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, das sich im Schwerpunkt um Sicherheit kümmert. In dieser Konstellation sieht der organisierte Sport seine Interessen nicht ausreichend vertreten.

Klub-WM: Bayern-Auftakt in Cincinnati - BVB im MetLife

Deutschlands Fußball-Rekordmeister Bayern München darf bei der Klub-WM im kommenden Jahr in den USA gleich am zweiten Turniertag ran. Der Weltverband FIFA veröffentliche am Samstag den Spielplan für das Turnier vom 14. Juni (Ortszeit) bis 13. Juli in den Vereinigten Staaten. Demnach bestreiten die Münchner am 15. Juni um 12.00 Uhr Ortszeit ihr Auftaktspiel in Cincinnati gegen Auckland City aus Neuseeland, ehe es für das Team von Trainer Vincent Kompany am 20. Juni in Miami gegen die Boca Juniors (Argentinien) weitergeht. Zum Gruppenabschluss treffen die Bayern am 24. Juni in Charlotte auf den portugiesischen Vizemeister Benfica Lissabon.

Faeser: "Keinerlei Einreisesperren für Athleten"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat noch einmal für eine Bewerbung Deutschlands um Olympische Spiele geworben - und auf Kritik seitens des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) reagiert. "Die Autonomie des Sports ist für Deutschland selbstverständlich", sagte Faeser bei ihrer Rede im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes in Saarbrücken und setzte hinzu: "Es gibt keinerlei Einreisesperren für Athleten in Deutschland."

NHL: Grubauer verliert mit Seattle in New Jersey

Der kleine Aufwärtstrend der Seattle Kraken um Eishockey-Nationaltorhüter Philipp Grubauer ist in der NHL schon wieder beendet. Bei den New Jersey Devils kassierte Seattle nach zuvor zwei Siegen in Folge trotz 33 Paraden von Grubauer eine 2:3-Niederlage. Die Kraken sind nach der 14 Saisonniederlage Sechster der Pacific Division und liegen damit einen Platz hinter den Edmonton Oilers um Leon Draisaitl.

Textgröße ändern: