Deutsche Tageszeitung - Krimi zur Geisterstunde: Federer besiegt die Dämonen

Krimi zur Geisterstunde: Federer besiegt die Dämonen


Krimi zur Geisterstunde: Federer besiegt die Dämonen
Krimi zur Geisterstunde: Federer besiegt die Dämonen / Foto: ©

Roger Federer hat sich bei den Australian Open in einem Tennis-Krimi zur Geisterstunde ins Achtelfinale durchgekämpft. In einem packenden, über weite Strecken hochklassigen Match rang der Grand-Slam-Rekordsieger aus der Schweiz den wie entfesselt spielenden Australier John Millman nieder. Nach 4:03 Stunden siegte Federer gegen die Nummer 47 der Weltrangliste 4:6, 7:6 (7:2), 6:4, 4:6, 7:6 (10:8).

Textgröße ändern:

Um 0:49 Uhr erreichte der 39 Jahre alte Weltranglistenvierte zum 13. Mal nacheinander die Runde der letzten 16 bei einem Grand Slam. Mit einer diagonal geschlagenen Vorhand verwandelte er seinen ersten Matchball. Zuvor war Federer seinem 100. Sieg in Melbourne nie näher als zwei Punkte gekommen. "Die Dämonen haben schon gelauert", sagte der Schweizer abgekämpft, er habe sich schon "überlegt, wie ich das erkläre."

Federer war sich freilich schon vor dem Match der Schwere der Aufgabe bewusst gewesen. Gegen den 30 Jahre alten Millman hatte er bereits das einzige Duell bei einem Grand Slam bei den US Open 2018 verloren. Damals unterlag er im Achtelfinale. Das insgesamt vierte Aufeinandertreffen der beiden in der vollbesetzten Rod Laver Arena war noch spannender.

Millman ging ein hohes Tempo, erlief viele unerreichbar erscheinende Ball. Wie Federer gelangen ihm grandiose Schläge bei oft langen und faszinierenden Ballwechseln. Allerdings unterliefen ihm weit weniger Fehler als dem Schweizer Maestro. Im Match-Tiebreak schlug Millman herausragende Passierbälle und war bereits 3:0 und 8:4 in Führung gelegen, ehe Federer sechs Punkte nacheinander gelangen.

Zuvor waren am fünften Turniertag große Namen gescheitert. Neben Serena Williams (USA), Titelverteidigerin Naomi Osaka (Japan) und dem ATP-Champion Stefanos Tsitsipas (Griechenland) verlor auch Caroline Wozniacki (Dänemark) ihr Drittrundenmatch. Die ehemalige Weltranglistenerste hatte im Dezember angekündigt, ihre Karriere mit den Australian Open beenden zu wollen.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Olympische Spiele in Paris nach spektakulärer Eröffnungsfeier im Regen auf der Seine eröffnet

Es waren Wasserspiele der Superlative und eine bewegende Hommage an Frankreich in all seiner Diversität: Bei strömendem Regen haben Hunderttausende in Paris am Freitagabend begeistert die Bootsparade der Olympia-Teilnehmer und die spektakulären Show-Einlagen gefeiert. Das deutsche Olympia-Team defilierte - wegen der französischen Bezeichnung "Allemagne" - als eines der ersten der insgesamt 85 auf der Seine fahrenden Boote, die von den Zuschauern am Ufer und auf den Brücken bejubelt wurden.

Macron eröffnet Sommerspiele - Duo entzündet Feuer

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel. Um 23.22 Uhr entzündeten die frühere Top-Leichtathletin Marie-Jose Perec und Judo-Ikone Teddy Riner das Olympische Feuer. Sie waren die letzten von rund 11.000 Fackelläuferinnen und -läufern.

Macron eröffnet Olympische Sommerspiele

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel.

Fröhlich und sympathisch: Deutsches Team auf der Seine

Anna-Maria Wagner winkte mit der linken Hand, Dennis Schröder reckte seine rechte Faust in den Himmel - und zusammen hielten sie dabei stolz die deutsche Fahne: Die deutsche Olympiamannschaft hat sich mit ihren beiden Fahnenträgern den 300.000 Zuschauern in Paris und weltweit einem Milliardenpublikum an den Fernsehern fröhlich und sympathisch präsentiert. Unter dem Jubel der Zuschauer trugen Wagner und Schröder Fischerhüte auf dem Kopf und eine violette Scherpe um den Oberkörper.

Textgröße ändern: