Deutsche Tageszeitung - DFB-Ärztechef Meyer zu Coronavirus: "Hilft nicht, nur Worst-Case-Szenarien an die Wand zu malen"

DFB-Ärztechef Meyer zu Coronavirus: "Hilft nicht, nur Worst-Case-Szenarien an die Wand zu malen"


DFB-Ärztechef Meyer zu Coronavirus: "Hilft nicht, nur Worst-Case-Szenarien an die Wand zu malen"
DFB-Ärztechef Meyer zu Coronavirus: "Hilft nicht, nur Worst-Case-Szenarien an die Wand zu malen" / Foto: ©

Dr. Tim Meyer, Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat angesichts der Coronavirus-Epidemie vor Panikmache gewarnt und hält Aussagen zu möglichen Auswirkungen auf Olympia und Fußball-EM für verfrüht. "Manche (soziale) Medien tragen sicherlich in einer medizinisch nicht gerechtfertigten Weise zur Verunsicherung bei", sagte Meyer bei sportschau.de.: "Natürlich ist der Coronavirus eine ernstzunehmende Infektion, aber es hilft gar nicht, ausschließlich Worst-Case-Szenarien an die Wand zu malen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eintreten werden."

Textgröße ändern:

Konkrete Einschätzungen zu Auswirkungen auf die paneuropäische Fußball-EM (12. Juni bis 12. Juli) und die Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) Konkrete Einschätzungen zu Auswirkungen, dies trage eher zur Verunsicherung der Menschen bei. "Natürlich muss das zu gegebener Zeit diskutiert werden, aber was zwingt uns, jetzt bereits solche weitreichenden Voraussagen zu machen? Solche Entscheidungen könnten beispielsweise davon abhängen, wann die Kurve der Neuansteckungen in den betroffenen Ländern wieder fällt", sagte er.

Helfen könnten dabei auch jahreszeitliche Einflüsse, nicht umsonst sei eine normale Grippe eher im Herbst und Winter problematisch. "Das könnte ich mir auch für Europa vorstellen. Wir müssen das meines Erachtens nicht Ende Februar, Anfang März entscheiden", betonte er.

Auch für die Fußball-EM, in der die Teams und Fans teilweise quer durch Europa reisen müssen, seien kaum seriöse Aussagen zu treffen. "Wir wissen einfach nicht, inwieweit die aktuelle Konstellation dann noch besteht. Es gibt so viele nicht abschätzbare Faktoren und Rahmenbedingungen - auch solche, die wir noch gar nicht kennen - dass wir kaum seriöse Prognosen anstellen können. Die Fakten für den Sommer kennen wir doch noch gar nicht", sagte er.

Über mögliche Auswirkungen auf die nächsten Länderspiele der deutschen Männer-Nationalmannschaft am 26. März in Madrid gegen Spanien und am 31. März in Nürnberg gegen Italien sei noch nicht gesprochen worden. "Vor einer Woche haben wir die Lage noch völlig anders eingeschätzt als heute, der Stand ändert sich ja fast täglich. So weit vorauszuschauen, wäre im Moment nicht seriös", sagte er.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Krönung für Flick: Barcelona vorzeitig spanischer Meister

Hansi Flick hat mit dem FC Barcelona gleich in seinem ersten Jahr als Trainer die spanische Meisterschaft gewonnen. Nach einem Schockmoment vor dem Anpfiff gewannen die Katalanen mit 2:0 (0:0) im Stadtderby bei Espanyol Barcelona, der 28. Meistertitel der Klubgeschichte ist ihnen zwei Spieltage vor Schluss mit sieben Punkten Vorsprung auf Erzrivale Real Madrid nicht mehr zu nehmen.

Wegen Infantino: Verbandchefs um Neuendorf verlassen Kongress

Mehrere europäische Verbandschefs um DFB-Präsident Bernd Neuendorf haben aus Protest gegen Gianni Infantino beim 75. FIFA-Kongress vorzeitig den Saal verlassen. Nach einer Kaffeepause im Anschluss an die Rede des FIFA-Präsidenten, der verspätet bei der Versammlung in Asunción angekommen war, blieben zahlreiche Sitze im Saal leer. Unter anderem die acht Council-Mitglieder, die die Europäische Fußball-Union (UEFA) stellt, blieben der zweiten Hälfte fern.

Sinner überrollt Ruud: Mit 6:0, 6:1 ins Halbfinale

Jannik Sinner ist bei seinem Comeback-Turnier nach dreimonatiger Dopingsperre ins Halbfinale gestürmt. Der Italiener deklassierte bei seinem Heim-Turnier in Rom den Norweger Casper Ruud, immerhin zuletzt Champion beim Masters in Madrid und einer der stärksten Sandplatzspieler auf der Tour. Sinner ließ Ruud beim 6:0, 6:1 in nur 64 Minuten überhaupt keine Chance.

"Nur gute Gegner": Handballer bei EM mit kniffliger Gruppe

Deutschlands Handballer haben für die EM 2026 eine knifflige Vorrundengruppe zugelost bekommen. Die Silbermedaillen-Gewinner von Paris treffen im dänischen Herning auf den Olympia-Dritten Spanien, den früheren EM-Zweiten Serbien und Österreich. Das Turnier findet vom 15. Januar bis 1. Februar 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen statt.

Textgröße ändern: