Deutsche Tageszeitung - Leverkusen auf Viertelfinalkurs - Frankfurt und Wolfsburg droht Aus

Leverkusen auf Viertelfinalkurs - Frankfurt und Wolfsburg droht Aus


Leverkusen auf Viertelfinalkurs - Frankfurt und Wolfsburg droht Aus
Leverkusen auf Viertelfinalkurs - Frankfurt und Wolfsburg droht Aus / Foto: ©

Bayer Leverkusen hat vor fast vollem schottischen Haus Kurs auf das Viertelfinale genommen, Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg droht nach ernüchternden Heimpleiten hingegen das Aus: An einem weitgehend trostlosen Europa-League-Abend auf dem vorläufigen Höhepunkt der Coronakrise hat Leverkusen mit einem 3:1 (1:0) bei den Glasgow Rangers die deutsche Bilanz geschönt.

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Frankfurt mit einem 0:3 (0:1) gegen den FC Basel und Wolfsburg beim 1:2 (0:1) gegen Schachtjor Donezk gelang hingegen in tristen Achtelfinalspielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit wenig. Ob es überhaupt noch zu Rückspielen kommenden wird, ist angesichts der aktuellen seuchenpolitischen Weltlage fraglich.

47.494 Zuschauer im Ibrox Stadium zu Glasgow sahen wie Nationalspieler Kai Havertz mit einem Handelfmeter nach Videobeweis (37.), Charles Aranguiz (67.) und Leon Bailey (88.) der Werkself aus Leverkusen eine gute Ausgangsposition für die erstmalige Qualifikation für die Runde der letzten Acht in der Europa League verschafften. George Edmundson (75.) gelang der zwischenzeitliche Anschluss.

Die Rangers verloren erstmals nach 17 Europacup-Partien ohne Niederlage wieder in ihrem gewohnt stimmungsvollen Ibrox-Stadium. Ob das Hinspielergebnis aufgrund der fortschreitenden Ausbreitung des Coronavirus überhaupt noch von Bedeutung sein wird, ist derzeit unklar. Die UEFA trifft sich am kommenden Dienstag mit Vertretern ihrer 55 Mitgliedsverbände, ein Abbruch der Europa-League-Saison scheint durchaus möglich. Das ohnehin bereits als Geisterspiel angesetzte Rückspiel in der BayArena am 19. März steht auf der Kippe.

Trostlos war der Abend vor allem im Frankfurter Stadion, das zuletzt viele europäische Festakte erlebt hatte. "Unsere Fans, die sonst ein Riesen-Pluspunkt sind, waren leider nicht da. Aber so dürfen wir trotzdem nicht verlieren, auch wenn wir gar nicht schlecht gespielt haben", sagte Frankfurts Sebastian Rode nach der klaren Pleite bei DAZN: "Wir kassieren zwei Kontertore, haben es aber auch vorne nicht geschafft, Tore zu erzielen."

Samuele Campo (27.) mit einem traumhaften Freistoß, Kevin Bua (73.) und der Ex-Mainzer Fabian Frei (85.) trafen für den 20-maligen Schweizer Meister, der seit dem 27. Februar kein Spiel mehr bestritten hatte. Die Super League pausiert wegen der Ausbreitung des Coronavirus, zudem ist Basel-Stadt derzeit sportliches Sperrgebiet. Darum soll das Rückspiel in einer Woche ebenfalls in Frankfurt steigen.

Über weite Phasen gelähmt von der Geisterkulisse in der Volkswagen-Arena kassierte Wolfsburg ebenfalls eine bittere Heimniederlage. Für den Führungstreffer des ukrainischen Meisters zeichnete in der 17. Minute Junior Moraes verantwortlich. Der Brasilianer war nach einem Querschläger des Wolfsburger Innenverteidigers John Anthony Brooks mit einem Kopfball erfolgreich.

Diesen Lapsus machte der US-Amerikaner in der 48. Minute wieder wett, als er einen Eckball von Josip Brekalo einköpfte. Doch in der 73. Minute leitete der Abwehrspieler auch das zweite Tor für Schachtjor ein: Brooks verursachte einen Freistoß, den VfL-Torhüter Koen Casteels an die Latte lenkte, Marcos Antonio drückte den Abpraller per Kopf über die Linie.

Dagegen führten zwei Handelfmeter - jeweils nach Videobeweis - nicht zu Toren: Nach Handspiel von Maximilian Arnold (22.) hielt Casteels einen schwach geschossenen Strafstoß von Viktor Kowalenko. Torjäger Wout Weghorst drosch in der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Ball vom Punkt mitten in den diesmal leeren Wolfsburger Fanblock. Der Niederländer war mit dem Standbein ausgerutscht.

(U.Kabuchyn--DTZ)