Deutsche Tageszeitung - Gebauer: "Corona rückt die Dinge ein wenig ins Lot"

Gebauer: "Corona rückt die Dinge ein wenig ins Lot"


Gebauer: "Corona rückt die Dinge ein wenig ins Lot"
Gebauer: "Corona rückt die Dinge ein wenig ins Lot" / Foto: ©

Sportphilosoph Gunter Gebauer glaubt, dass der Sport in Deutschland nach der Coronakrise eine andere Rolle in der Gesellschaft einnehmen wird. Die Menschen würden sich nicht mehr so stark der Sportunterhaltung widmen, sondern werden sich verstärkt existenziellen Fragen zuwenden.

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"Der Sport wird nach der Coronakrise einen anderen Platz einnehmen, etwas herabgesetzter, nicht erniedrigt, darum geht es nicht", sagte der Sportwissenschaftler und Philosoph im Interview mit dem SID. "Der Sport ist wichtig für das Gemeinschaftsleben, aber man wird erkennen, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als ein Fußballspiel."

Gebauer (76) glaubt, dass Leute, die sonst nicht zum Philosophieren neigen, verstärkt darüber nachdenken werden, wie es mit ihnen und ihren Familien weitergehen wird. Viele Familien hätten Angehörige verloren und könnten weitere verlieren. "Corona rückt die Dinge ein bisschen ins Lot", sagte Gebauer, "nämlich, dass man erkennt, was im Leben wirklich wichtig ist, dass man nicht allein lebt."

(Y.Leyard--DTZ)