Deutsche Tageszeitung - In Swoop gewinnt Galopper-Derby für Gestüt Schlenderhan

In Swoop gewinnt Galopper-Derby für Gestüt Schlenderhan


In Swoop gewinnt Galopper-Derby für Gestüt Schlenderhan
In Swoop gewinnt Galopper-Derby für Gestüt Schlenderhan / Foto: ©

Überraschung im mit 650.000 Euro dotierten 151. Deutschen Derby auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn: Der in Frankreich von Francis-Henri Graffard für das Kölner Gestüt Schlenderhan trainierte In Swoop, eine 147:10-Chance, gewann unter Ronan Thomas gegen Torquator Tasso (Jack Mitchell) und Grocer Jack (Marco Casamento). Der klare Favorit Wonderful Moon mit dem siebenmaligen Derbysieger Andrasch Starke im Sattel wurde im 19-köpfigen Feld nur Sechster.

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In Swoop stand noch im vergangenen Jahr auf der privaten Trainingsanlage des Gestüts Schlenderhan der Familie Ullmann in Bergheim bei Köln. Nach der Schließung dieser Anlange Ende 2019 ging er nach Paris ins Training, lief vor dem Derby nur zweimal. "Das Rennen entwickelte sich so, wie wir uns das vorgestellt hatten", sagte Ronan Thomas, "es war von Beginn an extrem schnell, wir konnten uns die ganze Sache in aller Ruhe von hinten an anschauen."

Noch 1000 Meter vor dem Ziel des über 2400 Meter führenden Rennens lag sein Pferd im Hintertreffen, sammelte dann Gegner für Gegner ein und hatte im Ziel eine knappe Länge Vorsprung auf den Zweitplatzierten, den ebenfalls als Außenseiter angetreten Torquator Tasso.

Francis-Henri Graffard hatte zuvor noch die mangelnde Wettkampferfahrung seines Pferdes angeführt, "vielleicht kommt das Derby für In Swoop noch zu früh", hatte er befürchtet. Doch davon konnte keine Rede sein, das Pferd gewann am Ende wie ein Routinier. Für Schlenderhan, das älteste deutsche Privatgestüt, war es Derbysieg Nummer 19.

Wonderful Moon war von Andrasch Starke ebenfalls aus der Reserve geritten worden. Mitte der Zielgeraden tauchte er mit scheinbar allen Chancen bei den ersten Pferden auf, "doch lief er dann vor eine Wand", sagte der Jockey, "die Strecke war einfach zu weit für ihn." Das galt auch für den zu einem Betrag von 65.000 Euro nachträglich ins Derby gemeldeten Kellahen, der nach langer Führung am Ende völlig unterging und nur auf Platz 15 ins Ziel kam.

Das Derby wurde erstmals in seiner Geschichte vor nahezu leeren Rängen ausgetragen. Ausschließlich Aktive und Besitzer der Pferde durften die Rennbahn im Ortsteil Horn betreten. Das Meeting war von ursprünglich sechs auf drei Renntage gekürzt worden.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)