Deutsche Tageszeitung - Umweltschützer und Gewerkschafter fordern "sozial-ökologischen" Umbau der Gesellschaft

Umweltschützer und Gewerkschafter fordern "sozial-ökologischen" Umbau der Gesellschaft


Umweltschützer und Gewerkschafter fordern "sozial-ökologischen" Umbau der Gesellschaft
Umweltschützer und Gewerkschafter fordern "sozial-ökologischen" Umbau der Gesellschaft / Foto: ©

Umweltschützer und Gewerkschafter fordern einen "sozial-ökologischen" Umbau der Gesellschaft. Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Montag mitteilten, gehörten "ambitionierter Klimaschutz, gute Arbeit und gerecht verteilter Wohlstand" zusammen. "Wir nehmen die Klimaziele sehr ernst und wissen, wie massiv der daraus ableitbare Strukturwandel ist", heißt es in einem gemeinsamen Debattenbeitrag.

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Die Verschärfung ökologischer Krisen und sozialer Verteilungskämpfe habe eine gemeinsame Ursache: "Eine Politik, die Gewinninteressen vor die Interessen der Beschäftigten, der Verbraucher und der Umwelt stellt." Die beiden Verbände riefen deshalb zu einer "mutigen statt marktgläubigen" Politik auf.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger erklärte: "Wir müssen die Belastungsgrenze unseres Planeten respektieren und uns zudem dafür einsetzen, dass Regionen und Bevölkerungsgruppen bei den anstehenden Veränderungen nicht abgehängt werden. Wir müssen Antworten geben auf die Angst vieler Menschen vor der notwendigen Veränderung unseres Wirtschaftssystems und werden sie nicht rechten Rattenfängern überlassen."

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann forderte: "Wir brauchen ein sozial-ökologisches Investitionsprogramm, eine präventive Strukturpolitik und eine ökologische Industriepolitik". Er rief "Umweltbewegte" und Beschäftigte zu einem Dialog auf.

In dem Beitrag sprechen sich die Autoren für "massive Investitionen in energetische Gebäudesanierung, in das Schienennetz, alternative Energien und den Naturschutz" aus. Dass ein tiefgreifender Strukturwandel bei ausreichender Finanzierung und guter politischer Steuerung möglich sei, habe sich zum Beispiel im Ruhrgebiet oder auch im Saarland gezeigt. Weil die Mitgliedsländer der Europäischen Union aber wirtschaftlich so eng verzahnt seien, brauche es gemeinsame Antworten auf die sozialen und ökologischen Krisen.

(A.Stefanowych--DTZ)

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