Deutsche Tageszeitung - Greenpeace-Kletterer beenden mehrtägigen Protest bei Amazon

Greenpeace-Kletterer beenden mehrtägigen Protest bei Amazon


Greenpeace-Kletterer beenden mehrtägigen Protest bei Amazon
Greenpeace-Kletterer beenden mehrtägigen Protest bei Amazon / Foto: ©

Nach 56 Stunden haben Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace ihren Protest beim Onlinehändler Amazon gegen die Vernichtung von Neuwaren beendet. Um Mitternacht stiegen die Aktivisten vom Dach eines Logistikzentrums des US-Konzerns im niedersächsischen Winsen (Luhe) nahe Hamburg, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte. Die Aktion fand anlässlich des Schnäppchentages Prime Day statt, an dem Amazon mit starken Rabatten lockt.

Textgröße ändern:

Am Sonntag hatten die Aktivisten aus Versandkartons einen 27 Meter langen Schriftzug "Für die Tonne" errichtet. Die Aktion habe darauf aufmerksam gemacht, "dass das, was während der jährlichen Amazon-Rabattschlacht vom Konzern als bequemer Kundenservice verkauft wird, durch die Hintertür wertvolle Ressourcen vernichtet und die Umwelt belastet", erklärte Viola Wohlgemuth von Greenpeace.

Nach Angaben der Umweltschützer bringt der Prime Day besonders viele Retoursendungen mit sich. "Mit der sinnlosen Vernichtung von zurückgeschickten Waren fördert Amazon die Wegwerfmentalität und heizt die Klimakrise weiter an", kritisierte Greenpeace.

Amazon betonte hingegen, bei dem Onlinehändler werde "der überwiegende Teil der retournierten Waren - je nach Zustand - an andere Kunden oder Restpostenhändler weiterverkauft, an die Hersteller zurückgegeben oder an gemeinnützige Organisationen gespendet".

Amazons Ziel sei es, dass Kunden mit ihren gekauften Produkten "rundum zufrieden" seien. "Aber Retouren kommen vor, falls Kunden einen gekauften Artikel einmal nicht verwenden können oder ihre Meinung geändert haben", erklärte das Unternehmen.

In bestimmten Fällen ließen sich Produkte nicht weiterverkaufen oder spenden, beispielsweise aus Sicherheits- oder Hygienegründen. Amazon arbeite "intensiv daran, die Anzahl dieser Produkte auf null zu senken", erklärte das Unternehmen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Habeck macht auch China und USA für Wirtschaftsflaute verantwortlich

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat für die schwächelnde deutsche Wirtschaft auch die Lage auf dem Weltmarkt verantwortlich gemacht. Ein Teil der Erklärung seien "nicht nur strukturelle Versäumnisse im eigenen Land, sondern eine völlig veränderte globale Landschaft", sagte er am Mittwoch bei der Vorstellung der Herbstprognose der Regierung in Berlin.

Luftfahrtverband kritisiert Pläne für Steuererleichterungen bei E-Fuel-Autos

Der Verband Aireg, der sich für erneuerbare Energien in der Luftfahrt einsetzt, hat Pläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für Steuererleichterungen von Autos mit E-Fuel-Antrieb scharf kritisiert. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der deutschen Luftfahrt und muss zu einem Aufschrei all derer führen, die sich für eine nachhaltige Luftfahrt engagieren", erklärte der Vorsitzende von Aireg, Siegfried Knecht, am Mittwoch.

Bundeskabinett beschließt schärfere Meldepflicht für Bürgergeldempfänger

Das Bundeskabinett hat schärfere Meldeauflagen für Bürgergeldempfänger beschlossen. Diese sollen nach dem Willen der Ampel-Koalition von den Jobcentern monatlich zu einem persönlichen Gespräch einbestellt werden können, wenn das für die Eingliederung in den Arbeitsmarkt erforderlich sei, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Damit wolle die Bundesregierung "die Mitwirkungspflicht verstärken und so für mehr Verbindlichkeit und eine erfolgreichere Vermittlung in den Arbeitsmarkt sorgen".

US-Flugzeugbauer Boeing bricht Tarifgespräche ab und nimmt Angebot zurück

Im Tarifstreit bei Boeing hat der US-Flugzeugbauer die Gespräche mit der Gewerkschaft IAM ausgesetzt und sein Angebot zurückgenommen. Die Arbeitnehmer stellten "unverhandelbare Forderungen, die weit über das hinausgehen, was akzeptiert werden kann", erklärte der Konzern am Dienstag (Ortszeit) zur Begründung. Die Streiks dauerten unterdessen an - eine Verhandlungslösung ist vorerst nicht in Sicht.

Textgröße ändern: