Deutsche Tageszeitung - Ukrainische Regierung beschließt Verkauf landwirtschaftlicher Flächen

Ukrainische Regierung beschließt Verkauf landwirtschaftlicher Flächen


Ukrainische Regierung beschließt Verkauf landwirtschaftlicher Flächen
Ukrainische Regierung beschließt Verkauf landwirtschaftlicher Flächen / Foto: ©

Die neue ukrainische Regierung will ab dem kommenden Jahr den Verkauf landwirtschaftlicher Flächen zulassen, um Investitionen zu fördern. "Wir haben uns mit den Landwirten beraten und beschlossen, den Markt ab dem 1. Oktober nächsten Jahres zu öffnen", sagte der neue Ministerpräsident Olexii Gontscharuk am Donnerstag bei einem Treffen mit ukrainischen Bauern.

Textgröße ändern:

Die ehemalige Sowjetrepublik, deren kriselnde Wirtschaft in den vergangenen Jahren durch westliche Hilfe gestützt wurde, besitzt einige der größten landwirtschaftlichen Anbauflächen Europas. Kritiker befürchten, dass diese Maßnahme zu einem Ausverkauf der Nutzflächen an ausländische Investoren führen könnte.

Nach Angaben der Weltbank sind die ukrainischen Böden mit einem Drittel der weltweiten Schwarzerde-Vorkommen "außergewöhnlich fruchtbar". Ein Öffnung für den Verkauf von Flächen könnte zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent führen, heißt es in einem Weltbank-Bericht aus dem Jahr 2017.

Laut einer in dieser Woche erhobenen Meinungsumfrage sind 49 Prozent der Ukrainer gegen den Verkauf landwirtschaftlicher Flächen, während 30 Prozent dieses Vorhaben unterstützen.

Staatschef Wolodymyr Selenskyj versuchte, die Bedenken der Kritiker zu zerstreuen: Er betonte, nur ukrainische Unternehmen dürften Land kaufen. "Horrorgeschichten über Araber, Chinesen oder Außerirdische, die unser Ackerland mit Eisenbahnwaggons abtragen werden, sind Unsinn", sagte er. Ministerpräsident Gontscharuk sagte allerdings, Ausländer könnten in einheimische Unternehmen investieren, die Nutzflächen erwerben wollen.

Der Schauspieler Selenskyj wurde im April zum Staatsoberhaupt gewählt. Er hatte im Wahlkampf versprochen, die Wirtschaft anzukurbeln, Korruption zu bekämpfen und den Krieg gegen prorussische Rebellen im Osten des Landes zu beenden.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Keine Erstattung von Lohn für Fleischindustrie wegen zweiwöchiger Corona-Quarantäne

Der Staat muss Arbeitgebern aus der Fleischindustrie den Lohn nicht erstatten, den sie ihren Mitarbeitern während einer Corona-Quarantäne wegen Ansteckungsverdachts zahlten. Für den Frühsommer 2020 gilt das bei einer Quarantäne von bis zu 14 Tagen, entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Donnerstag. Geklagt hatten Subunternehmen, deren Arbeiter in Nordrhein-Westfalen in anderen Unternehmen der Fleischverarbeitung eingesetzt wurden. (Az. 3 C 7.23 und 3 C 8.23)

Vermögen von Milliardären hat sich in zehn Jahren mehr als verdoppelt

Das Gesamtvermögen der Milliardäre weltweit hat sich einer Studie zufolge in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und auch die Zahl der Superreichen ist gestiegen. Wie die Schweizer Großbank UBS am Donnerstag mitteilte, wuchs das Vermögen der Milliardäre zwischen 2015 und 2024 von 6,3 Billionen Dollar auf 14 Billionen Dollar an. Die Zahl der Milliardäre stieg von 1757 auf 2682.

Schweiz: Ältestes Atomkraftwerk Europas soll noch bis 2033 laufen

Das älteste Atomkraftwerk Europas im Schweizerischen Beznau soll noch bis 2033 weiter betrieben werden. Dann solle der 1969 in Betrieb gegangene Reaktor Beznau 1 abgeschaltet werken, erklärte die Betreiberfirma Axpo am Donnerstag. Der seit 1971 laufende Reaktor Beznau 2 soll demnach ein Jahr früher vom Netz gehen.

Deutschlands Verpackungsverbrauch rückläufig - Recyclingquote 2022 leicht gestiegen

Der Verbrauch von Verpackungen ist in Deutschland im Jahr 2022 gesunken. Der Gesamtverbrauch bei den Materialien Holz, Kunststoff, Glas, Eisenmetalle, Papier und Aluminium ging im Vergleich zu 2021 um 3,4 Prozent auf 19 Millionen Tonnen zurück, wie das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau am Donnerstag mitteilte. "Pro Kopf wurden damit knapp zehn Kilogramm weniger Verpackungen verbraucht." Die Recyclingquote stieg demnach leicht an.

Textgröße ändern: