62 Filialen und 6000 Beschäftigte bei Karstadt Kaufhof auf der Streichliste
Die Sanierung von Galeria Karstadt Kaufhof wird konkreter: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verkündete am Freitag eine tarifliche Einigung mit Betriebsrat und Geschäftsführung der Warenhauskette. Demnach sollen bis zu 62 der gut 170 Filialen geschlossen werden, rund 6000 Beschäftigte sind davon betroffen. Sie sollen bei einer Kündigung auf Wunsch für mindestens sechs Monate "in eine Transfergesellschaft zur Beschäftigung und Qualifizierung überführt" werden.
"Wir werden mit aller Kraft für den Erhalt der Standorte und die Zukunft der Beschäftigten kämpfen. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", erklärte Stefanie Nutzenberger, Mitglied des Verdi-Bundesvorstands. Verdi zeigte sich dennoch erfreut, die vom Konzern geplanten 80 Filialschließungen reduziert zu haben – welche Häuser noch von der Schließung bedroht sind, wurde vorerst nicht bekannt. Der Konzern war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
"Galeria Karstadt Kaufhof droht, mitten in der Corona-Krise zu einem Vorboten für ein Sterben der Innenstädte zu werden", warnte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch. Ein "Dominoeffekt bei anderen Einzelhändlern" müsse verhindert werden. "Die öffentliche Hand sollte sich möglichst geschlossene Filialen sichern, sie darf man nicht Spekulanten überlassen", erklärte Bartsch weiter.
(N.Loginovsky--DTZ)