Deutsche Tageszeitung - Siemens-Aktionäre entscheiden über Abspaltung des Energiegeschäfts

Siemens-Aktionäre entscheiden über Abspaltung des Energiegeschäfts


Siemens-Aktionäre entscheiden über Abspaltung des Energiegeschäfts
Siemens-Aktionäre entscheiden über Abspaltung des Energiegeschäfts / Foto: ©

Die Siemens-Aktionäre entscheiden am Donnerstag über die Abspaltung der Energiesparte des Münchner Industriekonzerns. "Uns ist die Tragweite dieses Schrittes bewusst", versicherte Siemens-Chef Joe Kaeser bei der außerordentlichen Hauptversammlung und warb um Zustimmung zum Abspaltungsvertrag mit dem neuen Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy. Er betonte, "dass man wichtige Entscheidungen nicht ignorieren oder aufschieben sollte, wenn es um den langfristigen Erfolg geht".

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Siemens lagerte sein Energiegeschäft in das neu gegründete Unternehmen aus und will sich davon trennen. Im Zuge der Börsennotierung am 28. September sollen 55 Prozent der Anteile an die Siemens-Aktionäre übergehen: Sie sollen für je zwei Siemens-Aktien in ihrem Depot automatisch eine Aktie der Siemens Energy AG erhalten. Ob sie diese halten oder weiterverkaufen wollen, bleibt ihnen überlassen.

45 Prozent der Aktien sollen zunächst beim Mutterkonzern bleiben. "In Abhängigkeit von der strategischen und operativen Entwicklung beider Gesellschaften" will Siemens seine Beteiligung an Siemens Energy aber nach eigenen Angaben innerhalb von anderthalb Jahren deutlich abbauen.

Es sein ein historischer Tag für Siemens, sagte Kaeser. Die Entscheidung sei "weder ein Schnellschuss noch eine Notlösung", versicherte er. "Wir bauen ein neues Unternehmen. Gleichzeitig richten wir das etablierte Siemens auf die Chancen und Herausforderungen der industriellen Digitalisierung aus." Die neu gewonnene Flexibilität beider Unternehmen rechtfertigt aus Sicht des Siemens-Chefs verlorene Synergieeffekte durch die Abspaltung sowie deren Kosten "in teils erheblichem Umfang".

"Der Aufsichtsrat unterstützt die Entscheidungen des Vorstands in allen Punkten", sagte der Vorsitzende des Gremiums, Jim Hagemann. Siemens Energy werde künftig in der Lage sein, die Energiewende "flexibler, schneller und entschlossener voranzutreiben".

(P.Vasilyevsky--DTZ)