Deutsche Tageszeitung - Skandal-Abgeordneter Santos zieht sich vorerst aus Kongressausschüssen zurück

Skandal-Abgeordneter Santos zieht sich vorerst aus Kongressausschüssen zurück


Skandal-Abgeordneter Santos zieht sich vorerst aus Kongressausschüssen zurück
Skandal-Abgeordneter Santos zieht sich vorerst aus Kongressausschüssen zurück / Foto: © AFP/Archiv

Der wegen zahlreicher Erfindungen in seinem Lebenslauf in der Kritik stehende US-Skandal-Abgeordnete George Santos will vorerst in keinem Kongressausschuss sitzen. Der republikanische Politiker aus New York kündigte laut US-Medien am Dienstag bei einem Treffen mit Parteifreunden an, sich vorübergehend aus den beiden Ausschüssen des Repräsentantenhauses zurückzuziehen, in die er Mitte Januar berufen worden war. Laut der "Washington Post" begründete der 34-Jährige dies damit, dass er eine "Ablenkung" darstelle.

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Santos war bei den Zwischenwahlen im November erstmals in das Repräsentantenhaus in Washington gewählt worden. In der Folge gab es immer neue Enthüllungen über teils haarsträubende Falschangaben des Politikers über seine Hochschulbildung, seinen Berufsweg, seine Familie und seine Religion.

So dichtete Santos sich einen Abschluss von einer Elite-Universität an und behauptete fälschlicherweise, für die Investmentbank Goldman Sachs und für die Citigroup gearbeitet zu haben. Außerdem gibt es Fragen zur Wahlkampffinanzierung des Republikaners. Inzwischen laufen mehrere Ermittlungen gegen den Politiker mit brasilianischen Wurzeln.

Der Neu-Abgeordnete hat viele der Falschangaben zugegeben und davon gesprochen, er habe seinen Lebenslauf "ausgeschmückt". Einen Rücktritt, den auch einige Republikaner fordern, hat er aber entschieden abgelehnt. Mitte Januar wurde Santos in die Ausschüsse des Repräsentantenhauses für Kleinunternehmen und für Wissenschaft, Weltraum und Technologie berufen.

Bei den als Midterms bekannten Zwischenwahlen im November hatten die Republikaner eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus erobert. Dazu trug auch Santos mit seinem Sieg in einem New Yorker Wahlkreis bei. Im Senat konnten dagegen die Demokraten von Präsident Joe Biden ihre Mehrheit verteidigen.

(B.Izyumov--DTZ)