Deutsche Tageszeitung - Deutscher Diplomat in Brasilien soll Ehemann getötet haben

Deutscher Diplomat in Brasilien soll Ehemann getötet haben


Deutscher Diplomat in Brasilien soll Ehemann getötet haben
Deutscher Diplomat in Brasilien soll Ehemann getötet haben / Foto: © AFP

Ein deutscher Diplomat ist in Brasilien festgenommen worden, weil er seinen Ehemann getötet haben soll. Wie die Polizei in Rio de Janeiro am Samstag (Ortszeit) mitteilte, hatte sich der Diplomat selbst bei den örtlichen Behörden gemeldet und erklärt, sein aus Belgien stammender Mann sei Freitagnacht krank geworden und zusammengebrochen. Dabei habe er sich tödliche Kopfverletzungen zugezogen.

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Untersuchungen an der Leiche und in der Wohnung des Paares im schicken Strandviertel Ipanema widersprächen aber dieser Darstellung, erklärte Camila Lourenco von der Polizei in Rio in den sozialen Medien. Es seien blaue Flecken an der Leiche gefunden worden, unter anderem am Oberkörper, die von Tritten stammen dürften. Auch gebe es Verletzungen, die "auf einen Angriff mit einem zylindrischen Gegenstand" hindeuteten.

"Die Leiche schreit die Umstände ihres Todes geradezu heraus", schrieb Lourenco. Auf Instagram veröffentlichte die Polizei Fotos, die offenbar Blutflecken auf dem Boden und an den Möbeln in der Wohnung des Paares zeigten.

Örtliche Medien berichteten, der deutsche Diplomat, der im Generalkonsulat in Rio arbeite, habe versucht, vor dem Eintreffen der Polizei Spuren zu beseitigen. Er habe zudem ausgesagt, dass sein Mann zuletzt viel getrunken und Schlafpillen genommen habe. Der deutsche Diplomat und sein belgischer Partner waren den Berichten zufolge seit 20 Jahren verheiratet.

Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, die deutsche Botschaft in Brasília und das Generalkonsulat in Rio de Janeiro stünden mit den ermittelnden brasilianischen Behörden "in engem Kontakt". Zu Details wollte sich das Ministerium nicht äußern.

Brasilianische Medien berichteten, der Verdächtige würde bei einem so schweren Verbrechen keine diplomatische Immunität genießen. Die Polizei reagierte zunächst nicht auf eine entsprechende Anfrage.

(L.Barsayjeva--DTZ)