Deutsche Tageszeitung - Elf weitere NADOs fordern Russlands Ausschluss von Winterspielen

Elf weitere NADOs fordern Russlands Ausschluss von Winterspielen


Elf weitere NADOs fordern Russlands Ausschluss von Winterspielen
Elf weitere NADOs fordern Russlands Ausschluss von Winterspielen / Foto: ©

Trotz heftiger Kritik der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) haben sich elf weitere Nationale Anti-Doping-Agenturen (NADOs) für einen Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang ausgesprochen. Damit erhöhte sich die Zahl der Befürworter auf 28 NADOs. Das teilte die Dachorganisation iNADO am Montag in Denver mit.

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Das russische Olympia-Komitee ROC habe "bestenfalls fahrlässig gehandelt angesichts der Korruption im Anti-Doping-Programm der RUSADA (russische Anti-Doping-Agentur, d. Red.)", heißt es in der iNADO-Mitteilung: "Im schlimmsten Fall aber war es (das ROC, d. Red.) ein Komplize oder sogar der Aktivposten. Viele, viele Sportler wurden dadurch verletzt. Für dieses grobe Fehlverhalten muss es Konsequenzen geben."

Zu den weiteren elf NADOs gehören Länder wie Spanien und die Schweiz. 17 nationale Agenturen, darunter die deutsche NADA, hatten bereits wenige Tage zuvor gefordert, das russische Olympia-Komitee aufgrund nachgewiesener Manipulation und Korruption bei Olympia 2014 in Sotschi nicht zu den Spielen in Südkorea (9. bis 25. Februar) zuzulassen.

Dies war bei der WADA auf Kritik gestoßen. WADA-Chef Craig Reedie verwies auf der IOC-Session in Lima/Peru auf einen "großen Fortschritt in Russland". Es sei wichtig, dass die RUSADA wieder ihre Arbeit aufnehme. Die NADOs würden den Fortschritt in Russland in keiner Weise anerkennen, das sei ein Fehler. Die Arbeit der NADOs sei nicht hilfreich, betonte Reedie.

Diese Kehrtwende der WADA, die vor einem Jahr selbst noch den Ausschluss Russlands von den Sommerspielen in Rio gefordert hatte, sowie die IOC-Ankündigung der Einführung einer Geldstrafe für Dopingvergehen von Athleten und Teams wird als Brücke für Russland zurück in den Kreis der olympischen Familie gewertet. Im Vorfeld des Gipfels von Lima gab es Berichte, wonach Russland mit einer hohen Geldstrafe von 100 Millionen Dollar davonkommen solle und damit von einem Olympia-Ausschluss verschont bliebe.

(L.Svenson--DTZ)