Deutsche Tageszeitung - Esken fordert deutlich mehr Investitionen in Bildung

Esken fordert deutlich mehr Investitionen in Bildung


Esken fordert deutlich mehr Investitionen in Bildung
Esken fordert deutlich mehr Investitionen in Bildung / Foto: © AFP

SPD-Chefin Saskia Esken hat deutlich mehr Mittel und Engagement für den Bildungsbereich gefordert. "Bildung ist die beste und wichtigste Investition in unsere Zukunft", sagte Esken am Sonntag auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin. In einem Leitantrag fordert die SPD dafür einen "Deutschlandpakt Bildung", in dem Bund, Länder und Kommunen zusammenarbeiten sollen.

Textgröße ändern:

Esken kritisierte, dass immer wenn schlechte Ergebnisse der internationalen Pisa-Studie für Deutschland veröffentlicht werden, große Aufregung herrsche, dann aber nichts verändert werde. "Diesen Mechanismus von Alarm und dann Nichtstun will ich nicht mehr hinnehmen", sagte die SPD-Chefin und verlangte einen "Aufbruch für eine gerechte Bildung".

Die SPD-Chefin wies darauf hin, dass derzeit ein Viertel aller Kinder am Ende der Grundschulzeit nicht gut genug lesen und schreiben könne. Jeder oder jede Vierte verlasse die Schule ohne Abschluss, bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte sogar jeder oder jede Siebte. Ursachen dafür seien auch Armut und Erwerbslosigkeit der Eltern.

Gegengesteuert werden müsse schon vor dem Schulstart, verlangte Esken. "Der Grundstein für gelingende Bildung wird in den ersten Lebensjahren gelegt, nicht erst in der Grundschule." Sie sprach sich dafür aus, dass Kinder möglichst mindestens vier Jahre eine Einrichtung der frühkindlichen Bildung besuchen. Dafür würden dann allerdings auch deutlich mehr Kita-Plätze und wesentlich mehr Erzieherinnen und Erzieher benötigt.

"Das geht, auch wenn die Aufgabe groß ist", sagte die SPD-Vorsitzende. Zur Finanzierung des von ihrer Partei geforderten Deutschlandpakts Bildung verwies Esken auf die SPD-Forderungen, "dass große Vermögen und höchste Einkommen dafür einen höheren Beitrag leisten" können. "Wir wollen an die Einkommens- und an die Vermögenssteuer rangehen", bekräftigte sie bereits am Samstag dazu gefassten Parteitagsbeschlüsse.

In der am Dienstag veröffentlichten Pisa-Studie hatten deutsche Schülerinnen und Schüler schlechter abgeschnitten als je zuvor. Dies gilt sowohl für Mathematik und Naturwissenschaften als auch für die Lesekompetenz. Als ein Grund gilt der geringe Bildungserfolg in Deutschland unter Kindern aus bildungsfernen Familien.

(G.Khurtin--DTZ)

Empfohlen

Bericht: Habeck geht als Gastdozent an US-Universität Berkeley

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht laut einem Bericht des Magazins "Focus" als Gastdozent an die renommierte kalifornische Universität Berkeley. Dem Bericht zufolge wurde Habeck dort bereits intern angekündigt. Aktuell ist Habeck Mitglied des Bundestages und dort im Auswärtigen Ausschuss insbesondere für die transatlantischen Beziehungen zu den USA zuständig.

US-Richterin blockiert vorerst Einreiseverbote für ausländische Harvard-Studenten

Eine US-Bundesrichterin hat die von Präsident Donald Trump verkündeten Einreiseverbote für neue ausländische Studenten der Eliteuniversität Harvard vorerst blockiert. Richterin Allison Burroughs erklärte am Donnerstag, der Hochschule drohe "sofortiger und irreparabler" Schaden. Sie setzte die Anordnung für Einreiseverbote deswegen vorübergehend außer Kraft.

Harvard klagt gegen Einreiseverbote für Studenten aus dem Ausland

Die Eliteuniversität Harvard klagt gegen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einreiseverbote für neue ausländische Studenten. In einem Zusatz zu einer bereits eingereichten Klage warf die Hochschule der Trump-Regierung am Donnerstag eine "konzertierte und eskalierende Vergeltungskampagne" vor. Harvard solle dafür bestraft werden, dass die Universität sich einer Kontrolle ihrer Leitung, ihrer Lehrpläne und der "Ideologie" ihrer Dozenten und Studenten durch die Regierung verweigere.

Statistik: Anteil von Quer- und Seiteneinsteigern unter den Lehrkräften gestiegen

An deutschen Schulen unterrichten immer mehr Quer- und Seiteneinsteiger. Im Schuljahr 2023/2024 lag ihr Anteil an allgemeinbildenden Schulen bei 10,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Schuljahr 2015/2016 hatte der Anteil noch bei 4,5 Prozent gelegen. Als Quereinsteiger werden Lehrkräfte bezeichnet, die nicht auf Lehramt studierten, aber ein Referendariat absolvierten. Seiteneinsteiger studierten weder Lehramt, noch schlossen sie ein Referendariat ab.

Textgröße ändern: