Deutsche Tageszeitung - EU startet Programm zur besseren Erforschung von Corona-Mutationen

EU startet Programm zur besseren Erforschung von Corona-Mutationen


EU startet Programm zur besseren Erforschung von Corona-Mutationen
EU startet Programm zur besseren Erforschung von Corona-Mutationen / Foto: ©

Die EU-Kommission startet am Mittwoch ein Programm zur besseren Erforschung von Mutationen des Coronavirus. Das Programm "Hera-Inkubator" werde Labore, Gesundheitsbehörden, Wissenschaftler und die EU-Kommission zusammenbringen, sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitung "Les Echos". Dafür plane Brüssel den Einsatz "erheblicher zweckgebundener Mittel". Die EU will so bei der Entwicklung von Impfstoffen helfen, die auch gegen neue Coronavirus-Varianten helfen.

Textgröße ändern:

Ziel sei es, den Corona-Impfstoffherstellern zu helfen, "Produktionskapazitäten für Impfstoffe der zweiten Generation zu entwickeln", sagte von der Leyen. Die bereits aufgetretenen Varianten des neuartigen Coronavirus "beunruhigen uns sehr", füge sie hinzu.

"Das Virus verändert sich und wird dies weiter tun", sagte eine Kommissionssprecherin. "Es ist wichtig, dass wir uns auf das mögliche Auftauchen neuer Varianten vorbereiten." Denn diese könnten es notwendig machen, die Menschen erneut zu impfen, damit sie auch gegen die Virus-Mutanten immun seien.

In Europa hatten sich in den vergangenen Wochen vor allem Varianten aus Großbritannien und Südafrika ausgebreitet, die ansteckender sind als das bisherige Coronavirus. Die neuartigen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bieten auch vor diesen Varianten Schutz. Bei der südafrikanischen Variante ist die Wirksamkeit zwar etwas geringer, aber aus Sicht der Hersteller ausreichend.

Beim dritten in der EU zugelassenen Impfstoff von Astrazeneca scheint die Wirkung aber deutlich niedriger zu sein. Die südafrikanische Regierung hatte jedenfalls nach einer entsprechenden Studie entschieden, auf den Einsatz des Impfstoffes zu verzichten.

Brüssel hatte bereits im vergangenen Jahr die Gründung einer neuen Behörde für Gesundheitsnotfälle (Hera) angekündigt, durch die es gelingen soll, künftigen Pandemien entgegenzuwirken und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten zu erreichen. Hera soll zudem die Kooperation zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor im Kampf gegen Corona verstärken.

Mit der neuen Behörde soll sich auch der Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in der kommenden Woche befassen. Ihre Gründung dürfte anders als die Schaffung des "Hera-Inkubator"-Programms einen längeren Vorlauf benötigen. Sie muss nach einem Vorschlag der Kommission auf dem Gesetzgebungsweg durch die Mitgliedstaaten und das Europaparlament beschlossen werden.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Ehemann nach Tötung von sechsfacher Mutter in Bayern in Untersuchungshaft

Nach der Tötung einer sechsfachen Mutter in Bayern am Wochenende sitzt der tatverdächtige Ehemann in Untersuchungshaft. Dem 36-Jährigen wird Mord aus Heimtücke vorgeworfen, wie die Polizei in Ingolstadt und die Staatsanwaltschaft München II am Dienstag mitteilten. Einer Obduktion zufolge war die 29-Jährige an zahlreichen Stich- und Schnittverletzungen gestorben. Am Tatort wurde ein Messer gefunden. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, war noch unklar.

Prozess gegen Steakhauserbin Block wegen Kindesentführung beginnt am 11. Juli

Der Prozess gegen die Steakhauskettenerbin Christina Block und mehrere mutmaßliche Mittäter wegen des Verdachts der Kindesentführung beginnt am 11. Juli. Die zuständige Jugendstrafkammer des Landgerichts Hamburg sei zu dem Schluss gekommen, dass die Angeklagten hinreichend verdächtig erschienen, teilte eine Gerichtssprecherin am Dienstag mit. Für den Prozess wurden zunächst 37 Verhandlungstermine bis um 23. Dezember 2025 angesetzt.

17-Jähriger in Baden-Württemberg durch Stromschlag auf Güterwaggon schwer verletzt

Ein Jugendlicher ist beim Klettern auf einen abgestellten Güterwaggon in Baden-Württemberg lebensgefährlich verletzt worden. Der 17-Jährige erlitt einen Stromschlag und stürzte in den Gleisbereich, wie die Bundespolizei in Weil am Rhein am Dienstag mitteilte. Er kam in ein Krankenhaus. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nacht zum Sonntag an einem Bahnhof in Villingen-Schwenningen.

Iraker in Sachsen-Anhalt wegen mutmaßlicher IS-Mitgliedschaft festgenommen

In Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt ist ein mutmaßliches IS-Mitglied festgenommen worden. Der Iraker Azhar K. soll zwischen 2014 und 2016 im Irak für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gekämpft haben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Dienstag mitteilte. Er wird dringend verdächtigt, Mitglied einer terroristischen Vereinigung im Ausland gewesen zu sein.

Textgröße ändern: