
Mehr als ein Dutzend Tote bei Verkehrsunfall in Kalifornien

Beim Zusammenprall eines völlig überbesetzten Geländewagens mit einem Sattelzug sind im US-Bundesstaat Kalifornien 13 Menschen ums Leben gekommen. Zwölf Menschen seien noch am Unfallort nahe der mexikanischen Grenze gestorben, ein weiterer im Krankenhaus, teilte die kalifornische Autobahnpolizei am Dienstag mit. In dem SUV waren rund 25 Menschen unterwegs. Das Unglück ereignete sich nahe der Grenze zu Mexiko, die meisten Opfer waren Mexikaner.
Das Regionalkrankenhaus in der Stadt El Centro hatte zunächst 15 Todesopfer gemeldet. Der SUV sei rund 16 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt mit einem mit Kies beladenen Sattelzug kollidiert, sagte eine Vertreterin der Klinik. Mindestens fünf Schwerverletzte seien per Hubschrauber in andere Krankenhäuser in der Region gebracht worden. Nach Angaben der Klinik hatten 28 Menschen in dem Geländewagen gesessen, laut Autobahnpolizei waren es 25.
Der Unfall ereignete sich am Morgen nahe der Stadt Holtville. Die Region im Süden Kaliforniens ist eine wichtige Durchgangsroute für mexikanische Einwanderer und Landarbeiter. Nach Angaben der mexikanischen Regierung waren unter den Todesopfern mindestens zehn Mexikaner.
Es sei noch zu früh, "um zu sagen, was sie hier gemacht haben und woher sie gekommen sind", sagte Omar Watson von der kalifornischen Autobahnpolizei bei einer Pressekonferenz. "Wir arbeiten mit dem mexikanischen Konsulat zusammen, um genau festzustellen, wer in dem Fahrzeug war und um sicherstellen, dass die nächsten Angehörigen informiert werden."
Nach Angaben des kalifornischen Beamten wurde bei dem Unfall auch der 22-jährige Fahrer des SUV getötet. Mehrere Insassen wurden aus dem Auto hinausgeschleudert, andere starben in dem Fahrzeug. Watson beschrieb den Unfallort als "ziemlich chaotischen Schauplatz".
An Bord des SUV waren den Angaben zufolge auch mehrere Minderjährige, mindestens einer von ihnen wurde verletzt. Die Todesopfer seien zwischen 20 und 55 Jahre alt gewesen, sagte Watson. Der 69-jährige Fahrer des Lkw, der mit zwei Anhängern unterwegs war, trug leichtere Verletzungen davon.
Die Unfallursache blieb zunächst unklar. Watson sagte, der Kollision an einer Kreuzung sei keine Verfolgung im Rahmen einer Grenzkontrolle vorausgegangen. Solche Verfolgungsjagden ereignen sich immer wieder an der kalifornisch-mexikanischen Grenze. Örtlichen Medien zufolge kommt es dabei auch immer wieder zu tödlichen Unfällen.
Wegen mehrerer Unfälle mit Fahrzeugen, in denen deutlich mehr Landarbeiter saßen als zugelassen, wurde demnach in Kalifornien ein Gesetz verabschiedet, wonach Kleinbusse und Busse, die mehr als acht Arbeiter befördern, Sicherheitsgurte haben und sich einmal jährlich einer Sicherheitsprüfung unterziehen müssen.
Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei dem SUV um einen Ford Expedition, der für höchstens acht Insassen zugelassen ist. Auf Fotos der Unfallstelle war zu sehen, dass die Fahrerkabine des Sattelzugs kaum beschädigt war, während der SUV bei der Kollision schwer beschädigt wurde. Der Geländewagen hatte offenbar ein kalifornisches Kennzeichen.
(O.Tatarinov--DTZ)