Deutsche Tageszeitung - Dutzende Tote bei schwerem Bahnunglück in Taiwan

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Dutzende Tote bei schwerem Bahnunglück in Taiwan


Dutzende Tote bei schwerem Bahnunglück in Taiwan
Dutzende Tote bei schwerem Bahnunglück in Taiwan / Foto: ©

Bei der Entgleisung eines Zugs in Taiwan sind dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 48 Passagiere seien getötet worden, teilte die Feuerwehr am Freitag mit. 66 weitere seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Der Zug befand sich nach Behördenangaben auf dem Weg von der Hauptstadt Taipeh nach Taitung, als er in einem Tunnel nahe der Küstenstadt Hualien im Osten der Insel entgleiste.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Unfallursache könnte ein Baustellenfahrzeug gewesen sein, das eine Böschung hinab rutschte und auf die Gleise stürzte, sagte der Polizeichef von Hualien, Tsai Ding-hsien. "Dies sind unsere ersten Erkenntnisse und wir klären derzeit die Ursache des Vorfalls." Örtliche Medien veröffentlichten Bilder, auf denen ein auf der Seite liegender gelber Tieflader neben dem verunglückten Zug zu sehen war.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen versetzte die Krankenhäuser in Alarmbereitschaft. Es habe nun höchste Priorität, die Menschen aus dem Zugwrack zu befreien, erklärte sie.

Insgesamt waren etwa 350 Menschen an Bord des Zugs. Der Sender UDN veröffentlichte auf seiner Website Bilder des völlig zerstörten Vorderteils des Zuges. Die Bergung der Überlebenden dauerte mehrere Stunden. Das taiwanische Rote Kreuz veröffentlichte Bilder, auf denen Rettungskräfte mit Helmen zu sehen waren, die vom Dach des Zugs aus versuchten, Überlebende zu erreichen. Am Nachmittag (Ortszeit) verkündeten die Behörden dann, dass niemand mehr in den Waggons sei.

Die Reisenden im hinteren Teil des Zuges überstanden das Unglück relativ unbeschadet. "Es gab einen plötzlichen heftigen Ruck, und ich bin zu Boden gefallen", berichtete eine Überlebende dem Sender UDN. "Wir haben das Fenster aufgebrochen, um über das Dach des Zuges zu entkommen." Sie selbst habe bei dem Unglück eine Schnittwunde am Kopf erlitten.

Das Unglück ereignete sich zum Auftakt des mehrtägigen Totengedenkfestes, an dem üblicherweise viele Menschen im ganzen Land zu den Gräbern ihrer Angehörigen reisen. Die Bahnlinie im Osten Taiwans ist auch ein Touristenmagnet: Durch zahlreiche Tunnel und über viele Brücken windet sie sich durch die spektakuläre Berglandschaft und über tiefe Schluchten, bevor sie sich dem Huadong-Tal nähert.

Zuletzt hatte es im Jahr 2018 ein schweres Zugunglück mit 18 Toten und mehr als 200 Verletzten auf der selben Zugstrecke gegeben. Der Zugführer wurde später wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Das bislang schwerste Zugunglück in Taiwan ereignete sich laut der Zeitung "Apple Daily" im Jahr 1948; damals starben 64 Menschen.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Weltwirtschaftsforum spricht Gründer Schwab von Veruntreuungsvorwürfen frei

Der Verwaltungsrat des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat den Gründer und früheren Chef der Organisation, Klaus Schwab, von Vorwürfen finanziellen und ethischen Fehlverhaltens freigesprochen. Der Verwaltungsrat sei "nach einer gründlichen Prüfung aller Fakten zu dem Schluss gekommen, dass (...) es keine Hinweise auf ein erhebliches Fehlverhalten von Klaus Schwab gibt", teilte das WEF am Freitag mit. Die Untersuchung brachte dennoch einige Probleme ans Licht.

Brasiliens Oberstes Gericht berät ab Anfang September über Urteil im Bolsonaro-Prozess

Das Oberste Gericht Brasiliens will im Prozess gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro wegen Putsch-Vorwürfen Anfang September mit seiner Urteilsfindung beginnen. Über das Urteil soll in fünf Sitzungen zwischen dem 2. und 12. September beraten werden, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Dem rechtsradikalen Ex-Präsidenten drohen im Fall seiner Verurteilung bis zu 40 Jahre Haft.

UNO: Seit Ende Mai mindestens 1760 hilfesuchende Menschen im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind UN-Angaben zufolge seit Ende Mai mindestens 1760 hilfesuchende Menschen getötet worden. Das UN-Menschenrechtsbüro für die palästinensischen Gebiete warf der israelischen Armee am Freitag vor, für "die meisten dieser Tötungen" verantwortlich zu sein. In den betroffenen Zonen hielten sich zwar auch andere bewaffnete Kämpfer auf, die UNO habe aber "keine Informationen über ihre Beteiligung an den Tötungen".

Gedenkbaum für ermordeten Juden in Frankreich abgesägt

In Frankreich haben unbekannte Täter einen Gedenkbaum für den 2006 bei einem antisemitischen Gewaltverbrechen zu Tode gefolterten Juden Ilan Halimi abgesägt. "Alle Mittel werden eingesetzt, um diese hasserfüllte Tat zu bestrafen", erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitag im Onlinedienst X. Der Olivenbaum in Épinay-sur-Seine im Norden von Paris war nach Behördenangaben in der Nacht zum Donnerstag abgesägt worden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild