Deutsche Tageszeitung - Prozess um missbrauchte und in Fluss geworfene Sechsjährige in Halle begonnen

Prozess um missbrauchte und in Fluss geworfene Sechsjährige in Halle begonnen


Prozess um missbrauchte und in Fluss geworfene Sechsjährige in Halle begonnen
Prozess um missbrauchte und in Fluss geworfene Sechsjährige in Halle begonnen / Foto: ©

Vor dem Landgericht Halle in Sachsen-Anhalt hat am Dienstag der Prozess um eine missbrauchte und in einen Fluss geworfene Sechsjährige begonnen. Der 25-jährige Angeklagte soll im vergangenen Dezember über ein angekipptes Fenster in die Parterrewohnung einer Familie eingedrungen sein und das Mädchen in seinem Kinderzimmer aus dem Bett gehoben haben. Er verließ mit ihm die Wohnung und missbrauchte das Kind laut Anklage in einer Seitenstraße.

Textgröße ändern:

Dann sei er mit dem Mädchen auf dem Arm durch die Innenstadt von Halle bis zur Saale gelaufen. Dort soll er versucht haben, die Sechsjährige mit einem Schal zu erdrosseln. Anschließend soll er sie in die Saale gestoßen haben, um sie zu töten und die vorangegangenen Straftaten zu verdecken.

Zwei zufällig an dem Fluss laufende Männer, die die Schreie des Kinds hörten, retteten das Mädchen aus dem Wasser. Die Anklage wirft dem 25-Jährigen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung, Menschenraub in Tateinheit mit der Entziehung Minderjähriger und sexuellen Missbrauch von Kindern vor.

Nach der Anklageverlesung am Dienstag wurde die Öffentlichkeit bis zu Urteilsverkündung aus dem Prozess ausgeschlossen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Begründet wurde dies mit den schutzwürdigen Interessen von Beteiligten und den Persönlichkeitsrechten insbesondere des Opfers. Der Verteidiger des Angeklagten kündigte zudem eine sogenannte Eröffnungserklärung an, weitere Details wurden nicht bekannt. Bislang hatte der Angeklagte zu den Tatvorwürfen geschwiegen.

Für den Prozess sind Termine bis Ende Juli anberaumt. Im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Freiheitsstrafe bis hin zu lebenslanger Haft.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am berühmten Bondi Beach in Sydney sind mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 29 Menschen wurden bei dem von der Polizei als "Terrorvorfall" eingestuften Schusswaffenangriff am Sonntag verletzt, wie die australischen Behörden mitteilten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf seinem australischen Kollegen Anthony Albanese wegen des Angriffs, der welweit verurteilt wurde, schwere Versäumnisse vor.

Bayerns Innenminister Herrmann zu Festnahmen: Anschlag stand nicht unmittelbar bevor

Die Ermittler in Bayern vermuten ein islamistisches Motiv hinter den am Wochenende aufgedeckten mutmaßlichen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt. Nach aktuellem Ermittlungsstand gehen sie nicht davon aus, "dass der Anschlag schon unmittelbar bevorstand", wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntag in München sagte. Die Behörden seien durch einen ausländischen Nachrichtendienst auf einen Verdacht aufmerksam geworden. Aufgrund von Hinweisen des Verfassungsschutzes habe die Kriminalpolizei fünf Männer verhaftet.

Zentralrat warnt vor weiterer Zunahme antisemitischer Angriffe

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich nach dem Anschlag auf eine Chanukka-Feierlichkeit in Australien besorgt über zunehmende antisemitische Gewalt gezeigt. "Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit werden immer häufiger und immer tödlicher", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin. "Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen."

Russland erklärt Deutsche Welle zur "unerwünschten Organisation"

Die Staatsanwaltschaft in Russland hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle (DW) als "unerwünschte Organisation" eingestuft. Dies gab die Deutsche Welle am Sonntag unter Berufung auf russische Medienberichte bekannt. Der Schritt zeige, "wie wenig das Regime von Pressefreiheit hält und wie sehr es unabhängige Informationen fürchtet", erklärte DW-Intendantin Barbara Massing. Der Sender werde sich dadurch aber nicht abschrecken lassen und weiterhin Medienangebote für Nutzer in Russland bereitstellen - unter Umgehung der Zensur.

Textgröße ändern: