Deutsche Tageszeitung - OECD: Psychische Probleme haben in Corona-Krise massiv zugenommen

OECD: Psychische Probleme haben in Corona-Krise massiv zugenommen


OECD: Psychische Probleme haben in Corona-Krise massiv zugenommen
OECD: Psychische Probleme haben in Corona-Krise massiv zugenommen / Foto: ©

Psychische Probleme haben in der Corona-Krise in vielen Industrieländern massiv zugenommen. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die am Dienstag in Paris veröffentlicht wurde. Nicht nur die Furcht vor der Pandemie machte demnach vielen Menschen zu schaffen, sondern auch die Corona-Maßnahmen der Regierungen.

Textgröße ändern:

In vielen der 38 OECD-Länder hätten die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus offenbar eine "schädliche Wirkung (...) auf die geistige Gesundheit der Bevölkerung" gehabt, heißt es in dem Bericht zu den sozialen und wirtschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen. Dazu seien Risikofaktoren wie Arbeitslosigkeit oder Armut gekommen.

"Seit dem Beginn der Covid-19-Krise haben psychische Leiden vor allem bei jungen Menschen stark zugenommen", erklärte die OECD. In einigen Ländern hätten sich Angststörungen und Depressionen sogar verdoppelt.

Nach Angaben der Organisation war dies etwa in stark von der Pandemie betroffenen Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich oder Belgien der Fall. So klagten etwa in den USA im vergangenen Jahr mehr als 30 Prozent der Menschen über Angstzustände und mehr als 23 Prozent über Depressionen. In Frankreich litten rund 27 Prozent unter Ängstlichkeit und 20 Prozent unter Depressionen. Zu Deutschland lagen keine Angaben vor.

Die OECD rief die Mitgliedstaaten auf, sich stärker für die psychische Gesundheit der Bürger einzusetzen. Deutschland gehört laut der Organisation zu den fünf Ländern, in denen nach Angaben der Regierungen zuletzt mehr als zehn Prozent der Gesundheitsausgaben in diesen Bereich flossen. In der Bundesrepublik waren es demnach 11,3 Prozent, Spitzenreiter war Frankreich mit 15 Prozent.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Deutsch-Israelische Gesellschaft: Erschossener Botschaftsmitarbeiter kam aus Bayern

Der in Washington erschossene israelische Botschaftsmitarbeiter ist nach Angaben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) teilweise in Deutschland aufgewachsen. Der "in Teilen in Bayern" aufgewachsene Yaron Lischinsky habe "fließend Deutsch" gesprochen und sich "mit großer Selbstverständlichkeit zwischen den Kulturen" bewegt, erklärte DIG-Präsident Volker Beck am Donnerstag. In Washington waren am Mittwochabend (Ortszeit) Lischinsky und eine Mitarbeiterin der israelischen Botschaft in den USA in der Nähe des Jüdischen Museums getötet worden.

Mehr als 50 Bombendrohungen verschickt: Prozess vor Jugendkammer in Stuttgart

Weil sie im Namen der Hamas eine Vielzahl von Bombendrohungen an Institutionen und jüdische Einrichtungen verschickt haben sollen, müssen sich zwei 20 und 21 Jahre alte Männer seit Donnerstag vor der Jugendkammer des Landgerichts Stuttgart verantworten. Den beiden wird Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten vorgeworfen, einem der beiden Männer außerdem versuchte Anstiftung zum Mord. Der erste Prozesstag endete nach der Verlesung der Anklage und der Aufnahme der Personalien.

Durchsuchungen bei mutmaßlich rechtsextremen Polizeiangehörigen in Niedersachsen

Die Wohnungen von zwei mutmaßlich rechtsextremen Polizeiangehörigen sind in Niedersachsen durchsucht worden. Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen 21-jährigen Polizeianwärter der Polizeiakademie Niedersachsen sowie einen 27-jährigen Polizisten der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück mitteilte.

Zwei Tote nach Schusswaffenangriff vor Jüdischem Museum in Washington

Vor dem Jüdischen Museum in Washington sind am Mittwochabend zwei Menschen erschossen worden. Wie US-Heimatschutzministerin Kristi Noem am späten Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, handelt es sich bei beiden Opfern um Mitarbeiter der israelischen Botschaft. US-Präsident Donald Trump verurteilte die "offensichtlich auf Antisemitismus zurückzuführende" Tat scharf. Außenminister Marco Rubio sprach von einem "schamlosen Akt feiger, antisemitischer Gewalt". Die Behörden bestätigten die Festnahme des mutmaßlichen Täters.

Textgröße ändern: